Fortunas Aufstieg: Ein Tag zum Jubeln
Grenzenloser Jubel nach dem Sieg in Dresden. Doch die Atmosphäre in der Altstadt ist nicht so euphorisch wie gedacht.
Um 14.53 entlädt sich die Energie. Zum dritten Mal an diesem Samstag. Tor, Tor, Aufstieg. Jetzt ist er da. Dieser Moment der Ekstase. Sekunden, in denen die Glücksgefühle die „Leidenszeit“ der vergangenen fünf Jahre verdrängen. Fortuna Düsseldorf feiert in Dresden den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga - und in der Altstadt liegen sich fremde Menschen in den Armen, bejubeln die Rückkehr ihres Vereins in die Beletage des deutschen Fußballs. Draußen, drinnen, überall.
Doch diesen Überschwang von 2012 vermissen viele dann doch. Überbordende Atmosphäre sieht anders aus. Sowohl in den Kneipen abseits als auch auf der Bolkerstraße. „Es ist etwas ganz anderes als vor sechs Jahren beim letzten Aufstieg“, erklärt Arno, der den entscheidenden 2:1-Erfolg der Fortuna in der Füchschen Brauerei auf Ratinger Straße verfolgt hat. Auch im McLaughlins, einem Irish Pub auf der Kurze Straße, fehlt dann doch ein bisschen was. Obwohl die Anwesenden mit Herzblut dabei sind. Denn voll ist es aber nicht. Aber: Beim 2:1-Siegtreffer von Rouwen Hennings in der 90. Minute drehen alle am sprichwörtlichen Rad.
Zweieinhalb Stunden zuvor. Die „längste Theke der Welt“ füllt sich nur langsam. Immer wieder kommen Fans in Fortuna-Trikots in die Altstadt. Doch so richtig voll ist es nicht. Skepsis? Zweifel? Irgendwie passt es zu den oft kritisierten Zuschauerzahlen in der Arena in dieser Saison. Euphorie? Zu finden ist sie auf Anhieb nicht. Doch kurz vor dem Spielbeginn in Dresden wird es so langsam überall voller. Bangen und Hoffen.