Fortuna-Fan: 6000 Euro Strafe für Glaswurf

Gericht: Gegen den ersten Fortuna-Fan, der in der Altstadt randaliert hatte, wurde jetzt ein Strafbefehl erlassen.

Düsseldorf. Nachdem die Fortuna am 23.Mai mit dem 1:0 gegen Werder Bremen II den Aufstieg geschafft hatte, feierten ungezählte Fans in der Altstadt. Doch abends kippte die Stimmung: Betrunkene Fans fühlten sich von den Polizisten provoziert. Sie bewarfen sie mit Flaschen, Stühlen und was sonst noch greifbar war. Doch dabei wurden sie gefilmt. Im ersten Verfahren gegen einen Altstadt-Randalierer, hat das Amtsgericht gestern einen Strafbefehl über 6000 Euro erlassen - 150 Tagessätze á 40Euro.

Der 47-jährige Fortuna-Fan war gefilmt worden, wie er betrunken vor der Kneipe Till Eulenspiegel stehend ein Glas in Richtung Polizisten schleuderte. 2,07Promille ergab die Blutprobe.

Der Mann, der die Tat eingeräumt hat, ist bisher weder strafrechtlich in Erscheinung getreten, noch gehört er irgendeiner gewalttätigen Gruppe an. Nicht die Hooligans, die mehr am Prügeln als an Fußball interessiert sind, hatten randaliert. "Es waren Fans, die einen über den Durst getrunken hatten und sich über die Polizei ärgerten", sagte die Richterin.

Der Strafbefehl wird den Fußball-Fan noch länger begleiten: Geldstrafen von über 90 Tagessätzen tauchen im Führungszeugnis auf, das zum Beispiel vorgelegt werden muss, wenn man sich im öffentlichen Dienst bewirbt.

In Sachen Altstadt-Randale werden noch weitere Verfahren folgen. "Zurzeit wird in diesem Zusammenhang noch in 51 Fällen ermittelt", sagt die zuständige Staatsanwältin Jeanette Boldt. Ihr Kollege, der Oberstaatsanwalt Olaf Ernst, bearbeitet zurzeit zwei Anzeigen gegen Polizisten, die in der Altstadt eingesetzt waren. Diese Verfahren laufen gegen Unbekannt.

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