Düsseldorf Fluglärmgegner fordern neues Lärmgutachten

Düsseldorf-Lohausen. Der Verein „Bürger gegen Fluglärm“ fordert ein neues Lärmgutachten zur geplanten Kapazitätserweiterung des Düsseldorfer Flughafens. Das vorliegende, das Teil des Genehmigungsverfahren ist, sei untauglich.

Düsseldorf: Fluglärmgegner fordern neues Lärmgutachten
Foto: Archiv

Das sagte der Vorsitzende Christoph Lange gegenüber der WZ. Er hat die entsprechenden Unterlagen seit Montag vorliegen — und moniert nun, dass darin von 138 000 Flugbewegungen in den verkehrsreichsten sechs Monaten ausgegangen wird. Tatsächlich beantragt der Airport die Genehmigung für 170 000 Starts und Landungen. Diese Zahl ist zwar theoretisch, weil in der Praxis werden immer weniger Flüge durchgeführt werden. Christoph Lange meint aber, dass nur die beantragte Zahl Grundlage für das Lärmgutachten sein könne: „Es ist nicht maßgeblich, was der Flughafen glaubt, an Flugbewegungen abzuwickeln. Was ihm erlaubt werden soll, muss Grundlage der Berechnung sein — alles andere ist irrelevant.“

Lange kündigte an, man werde das Thema auf die Tagesordnung der Sondersitzung der Lärmschutzkommission am 6. Juni setzen — und dort ein neues Gutachten einfordern. In diesem Gremium sind die Bürgermeister der Umlandgemeinden vertreten, aber auch der Flughafen und einige Fluggesellschaften. Er meint: „Wenn es in der Spitze bis zu 30 Prozent mehr Flüge geben soll, kann das Ergebnis eines Lärmgutachtens nicht sein, dass der Lärm kaum größer wird.“

Dass der Flughafen einen Anwohner-Fonds über 100 000 Euro auflegen will, damit Anwohner eigene Gutachten in Auftrag geben können, begrüßt Christoph Lange, aber: „Das ist kein freundliches Entgegenkommen des Flughafens. Das haben wir in Gesprächen mit dem Verkehrsminister so vereinbart. Der Flughafen wird hier nicht initiativ tätig, sondern er folgt dem Wunsch des Ministers.“ Lange stellt auch klar, dass das neue Lärmgutachten keinesfalls aus diesem Topf bezahlt werden solle: „Es handelt sich um einen methodischen Fehler, dafür ist die Aufsichtsbehörde zuständig.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort