Flughafen: Taxis lassen Urlauber warten

Weil sie mit ihrem Warteplatz unzufrieden sind, demonstrierten Montagmorgen am Flughafen wieder rund 100 Taxifahrer.

Düsseldorf. Warten gehört zum Beruf. Nach 18 Monaten reißt allerdings auch einem besonnenen Taxifahrer der Geduldsfaden. Denn so lange schon müssen die Chauffeure mit einem Provisorium vorlieb nehmen. Teilweise verbringen die Fahrer mehrere Stunden auf dem Schotterplatz des ehemaligen Kaufring-Geländes an der Wanheimer Straße, bevor sie am Flughafen die nächsten Kunden aufnehmen dürfen. Nachdem sie bereits am Freitag in einen wilden Streik getreten waren, setzten rund 100 Taxifahrer die Aktion am Montag fort.

"Uns wurde gesagt, dass wir nur drei Monate hier bleiben müssen. Seitdem werden wir immer wieder hingehalten", ärgert sich Cihan Ünal. Wie viele seiner Kollegen beklagt er vor allem die hygienische Situation. Lediglich acht Dixi-Klos stehen für die Wartenden zur Verfügung: "Und die werden auch nur unregelmäßig gereinigt."

Immerhin: Das Problem soll umgehend gelöst werden. "Wir haben erreicht, dass die Toiletten ab sofort täglich gesäubert werden", erklärte Bernd Grubert, stellvertretender Vorstand der Taxi-Genossenschaft. Er kritisiert allerdings auch, dass einige Fahrer ihren Müll dort zurück lassen.

Ein weiteres Problem ist der Zustand des Parkplatzes, der von Schlaglöchern übersät ist. "Der Staub macht immer alles schmutzig", sagt Ejradj Vardi. Einige Taxifahrer schätzen, dass durch den Platz insgesamt 250 Euro Mehrkosten im Monat entstehen, denn bei jeder Fahrt müssen sie zusätzlich rund vier Kilometer Leer-Fahrt dazu rechnen, weil das Grundstück sehr weit abseits liegt.

Am Montag wurde die Aktion nach einer Stunde abgebrochen. Die Polizei hatte moniert, dass die Demonstration nicht angemeldet war. "Außerdem haben wir eine Beförderungspflicht", räumte Cihan Ünal ein. Ab 9.30 Uhr wurden wieder Fahrgäste aufgenommen.

Derweil zeichnet sich eine schnelle Lösung ab. Wie Flughafen-Sprecher Christian Witt erklärte, habe man bereits zwei andere Flächen im Auge: "Da wir noch mit Partnern verhandeln müssen, möchte ich noch keine Einzelheiten bekanntgeben." Witt rechnet allerdings damit, dass bereits Ende der Woche ein positives Ergebnis vorliegt: "Außerdem haben wir einen weiteren Warteplatz P5, der allerdings nur für 100 Fahrzeuge reicht."

Entstanden waren die Probleme durch die zahlreichen Baustellen auf dem Flughafen, für die große Abstellflächen benötigt wurden. Hinzu kamen Auflagen des städtischen Umweltamtes, das eine Bepflasterung des Warteplatzes anordnete. Bei dem Grundstück an der Wanheimer Straße handelt es sich um ein Privatgelände.

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