Flixbus beherrscht den Markt am Düsseldorfer Fernbusbahnhof
Die Lage an der Worringer Straße hat sich stark verändert: Ein Unternehmen bietet von hier aus rund 250 Verbindungen an, die Konkurrenz ist stark geschrumpft.
Düsseldorf sieht grün. Zumindest wenn man am Fernbusbahnhof in der Nähe des Worringer Platzes vorbeikommt. Dort fahren im Akkord die grünen Busse des Unternehmens „Flixbus“ an und ab. In Zahlen ausgedrückt sind das bis zu 130 An- und Abfahrten täglich, wie ein Sprecher von Flixbus auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt. Das Unternehmen mit Sitz in München ist in der Fernbus-Branche das Maß der Dinge. Laut einem Bericht der Berliner „Tageszeitung“ (Taz) liegt der Marktanteil von Flixbus bei über 90 Prozent.
Der Ursprung für diese Entwicklung liegt im Jahr 2013. Damals wurde der Fernbusverkehr in Deutschland weitgehend liberalisiert. Seitdem dürfen Fernbuslinien nur nicht in Konkurrenz zum Nahverkehr treten, Beförderungen innerhalb Deutschlands sind seitdem erlaubt. Anfangs gab es eine Reihe von Anbietern, etwa ein Gemeinschaftsprojekt von ADAC und Post, „City2city“ oder „DeinBus“. Flixbus ging 2015 mit „MeinFernbus“ zusammen und übernahm später auch noch Linien von Megabus und Postbus.
Aktuell bietet Flixbus von Düsseldorf aus rund 250 Verbindungen an. Mehr gibt es nur in Städten wie Berlin oder München. Die Ziele reichen von deutschen Städten bis zu Orten in mehr als 20 europäischen Ländern. Und das soll noch nicht das Ende sein. „Wir optimieren unser Streckennetz kontinuierlich“, erklärt ein Sprecher von Flixbus. „Deshalb ist es natürlich auch in Zukunft möglich, dass weitere neue Verbindungen ab Düsseldorf angeboten werden.“ Zuletzt erweiterte das Unternehmen Ende Juni sein Streckennetz um Verbindungen nach Italien und Rumänien. So können Reisende beispielsweise von der Worringer Straße über Nacht nach Venedig fahren. Weitere Ziele sind das Gardaland am Gardasee, Peschiera del Garda sowie Verona.
Die verbliebene Konkurrenz in Düsseldorf ist überschaubar: Die Deutsche Bahn zum Beispiel bietet mit ihrem IC-Bus zwei Linien an: Düsseldorf-Maastricht-Lüttich und Düsseldorf-Roermond-Eindhoven-Antwerpen-Gent-Lille. Weitere Verbindungen sind derzeit laut Bahn noch nicht geplant. „Generell beobachten wir die Entwicklungen am Markt, um dann gegebenenfalls darauf zu reagieren“, erklärt eine Sprecherin und ergänzt: „Ab Düsseldorf haben wir erst zum 1. Juli die Verbindung Düsseldorf- Eindhoven- Antwerpen ausgeweitet. Damit decken wir die derzeitige Nachfrage aus unserer Sicht ab.“
Bis zu acht Fahrten täglich gehen ab Düsseldorf in die Nachbarländer. Die Preise variieren im Sparangebot zwischen 9,90 und 24,90 Euro. So wie der Flixbus bietet auch die Deutsche Bahn in ihren Fernbussen kostenloses W-Lan, Steckdosen sowie eine Sitzplatzreservierung und großzügigen Sitzplatzabstand an. Einmalig dagegen ist das sogenannte Entertainment-System, mit dem Fahrgäste während der Reise einen kostenlosen Zugriff auf Filme, Musik, Hörbücher und Zeitungen haben.