Düsseldorf Film-Betrüger noch im Gerichtssaal verhaftet

Der 49-Jährige soll Anleger um mehr als eine halbe Million Euro betrogen haben. Die angeblichen Hollywood-Produktionen kamen jedoch nie zustande.

Düsseldorf. Mehr als eine halbe Million Euro investierten Anleger in angebliche Hollywood-Produktionen und 3D-Animationsfilme. Doch die wurden nie gedreht. Dafür erlebte der 49-jährige Chef einer Düsseldorfer Film-Firma im Medienhafen am Montag einen echten Showdown im Gerichtssaal. Denn nachdem er zu einer Haftstrafe von zwei Jahren wegen Betruges verurteilt wurde, klickten die Handschellen. Der Geschäftsmann wanderte direkt ins Gefängnis.

Produziert wurden tatsächlich nur Hochglanz-Broschüren. Unter anderem für ein gemeinsames 3D-Projekt mit internationalen Stars wie Grace Bumbry, Annie Lennox oder Barbra Streisand. „Das war reines Name-Dropping“, erklärte der Richter in seiner Urteilsbegründung.

Es sei völlig aussichtslos gewesen, diese Millionen-Produktion zu finanzieren. Unter anderem sollte für die Opern-Gala die Royal Albert Hall in London angemietet werden. Dafür hätten die eingenommenen Gelder niemals gereicht. Außerdem sei dem Gericht nicht ein einziger gültiger Vertrag vorgelegt worden. Lediglich einen „armseligen Bittbrief“ habe der 49-Jährige präsentiert.

Angeworben worden sind die Anleger von einer 43-jährigen Finanzberaterin, die ebenfalls auf der Anklagebank saß. Die Frau hatte in ihrem eigenen Freundeskreis für die Film-Projekte geworben. Nachdem ihr eigenes Gehalt nicht mehr kam, erstattete sie selbst Strafanzeige. Die Finanzberaterin wurde am Ende freigesprochen, weil man ihr nicht nachweisen konnte, dass sie von der Untätigkeit ihres Geschäftspartners wusste.

Der hatte sich bis zuletzt uneinsichtig gezeigt und war von seiner Verhaftung sichtlich überrascht.

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