Feuerwehrleute im Dauereinsatz

Während eines Großeinsatzes im Hafen liefen auch Alarm-Meldungen aus anderen Stadtteilen ein. Freiwillige halfen in den Feuerwachen.

Feuerwehrleute im Dauereinsatz
Foto: Patrick Schüller (2), Judith Michaelis

Düsseldorf. Wieder ein schweres Feuer in einer früheren Papierfabrik im Hafen: Am Montagabend brannte ein abbruchreifes Verwaltungsgebäude an der Fringsstraße erneut, in dem schon im vergangenen Jahr mehrfach Feuer gelegt worden war. Laut Feuerwehr war diesmal ein massiver Löschangriff von zwei Seiten mit 70 Helfern nötig, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Zeitgleich liefen weitere Brandalarme aus anderen Stadtteilen in der Leitstelle an der Hüttenstraße ein.

Feuerwehrleute im Dauereinsatz
Foto: Patrick Schüller (2), Judith Michaelis

„Solche Situationen brauchen viel Koordinierungsbedarf im Vorfeld, um Einsatzpläne auszuarbeiten“, sagt Feuerwehrsprecher Tobias Schülpen. An der Fringsstraße verstärkte der mit Freiwilligen besetzte Umweltschutzzug die Löschmannschaften, ging Seite an Seite mit den Berufswehrleuten unter Atemschutz in das brennende Gebäude. Weitere Freiwillige besetzten die Feuer- und Rettungswachen, deren Personal vor Ort im Einsatz war.

Feuerwehrleute im Dauereinsatz
Foto: Patrick Schüller (2), Judith Michaelis

Die Organisation funktionierte offenbar hervorragend: Die Wehr rückte zuverlässig fast gleichzeitig zum Fehlalarm eines Rauchmelders an der Wissmannstraße in Unterbilk aus und kümmerte sich kaum zehn Minuten später um angebranntes Essen mit gefährlicher Rauchentwicklung an der Kappeler Straße in Reisholz. Später in der Nacht kam ein Küchenbrand an der Selbecker Straße in Rath dazu, bei dem ein Mann eine Rauchvergiftung erlitt. Die Feuerwehr brach teilweise Türen auf, um die schon schlafenden Bewohner zu wecken.

„In den Randbezirken rückt die Freiwillige Feuerwehr immer zusammen mit der Berufsfeuerwehr aus“, erläutert Schülpen. In den zehn freiwilligen Löschgruppen sind fast 300 Helfer organisiert, die auf ebenso hohem Standard ausgebildet werden wie ihre Berufskollegen.

Viel Arbeit werden einige dieser Brände noch der Kriminalpolizei machen. Das Feuer im ehemals prächtigen Gebäude der alten Papierfabrik etwa war wohl absichtlich gelegt: Es soll in mehreren Räumen gleichzeitig ausgebrochen sein.

Die Polizei bittet um Hinweise auf mögliche Verdächtige (siehe rechts). Das Innere des mehr als 100 Jahre alten Hauses war offenbar größtenteils frei zugänglich und diente offenbar Obdachlosen als Nachtquartier sowie jungen Leuten für Grillparties und Graffiti-Sprühern als Malfläche. Laut Polizei wurde nach den Ermittlungen zu fünf Bränden im vorigen Frühjahr niemand angeklagt.

Weitgehend aufgeklärt ist hingegen ein Brand vom Montagnachmittag in einem DHL-Paketzentrum an der Fichtenstraße in Flingern, bei dem sich laut Feuerwehr alle Mitarbeiter unverletzt aus der verrauchten Halle retten konnten. Laut Polizeipräsidium war eine technische Störung die Ursache für das Feuer, durch das eine Förderanlage auf 60 Metern Länge an verschiedenen Stellen schwer beschädigt wurde. Das Band ist seither außer Betrieb, das Unternehmen versicherte aber, dass deshalb keine Pakete vor Weihnachten liegen bleiben würden. Sachschaden: rund 25 000 Euro.

Für die Wehr gab es übrigens auch am Dienstag keine Pause: Gegen Mittag schmorte in der Innenstadt ein Stromkasten in einem Bekleidungsgeschäft (Schadowstraße). Und gegen 14.40 Uhr geriet in einem Mehrfamilienhaus am Braunfelsweg in Eller eine Küche in Brand. Zwei Nachbarn hatten Brandgeruch festgestellt. Das Feuer hatte die Dunstabzugshaube und einen Küchenschrank bereits zerstört, als die Flammen vom Angriffstrupp gelöscht werden konnten. Verletzt wurde niemand. Drei in der Wohnung wartende Hunde konnten durch die Einsatzkräfte in Sicherheit gebracht werden. Die Feuerwehr schätzt den Sachschaden auf etwa 15 000 Euro.

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