Feuerwehr: Zahl der Rettungseinsätze steigt rapide

Vor zehn Jahren nahm die neue Leitstelle ihre Arbeit auf. Anforderungen und Möglichkeiten sind seitdem deutlich gestiegen.

Feuerwehr: Zahl der Rettungseinsätze steigt rapide
Foto: BS

Düsseldorf. Eine rapide steigende Zahl von Einsätzen, technische und personelle Aufstockung, aktuell die Teilnahme an einem Pilotprojekt zur Katastrophenwarnung (siehe Artikel unten) — die Leitstelle der Feuerwehr in der Hüttenstraße ist seit zehn Jahren im Einsatz. Am Donnerstag präsentierten die Verantwortlichen beeindruckende Zahlen sowie Hintergründe der täglichen Arbeit der Rettungskräfte.

„Mehr als eine Million Einsätze sind in dieser Zeit bearbeitet worden“, sagte gestern Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies. In dieser Zeit ist zudem die Zahl der Einsätze immer weiter in die Höhe gegangen. Vor zehn Jahren lag sie noch bei rund 70 000, im Vorjahr erreichte sie mit mehr als 134 000 einen neuen Rekord.

Anteil an der dieser Zahl hat der Sturm Ela mit allein rund 7000 Einsatzmeldungen. Die rapide Zunahme über die Jahre hat aber wohl verschiedene Gründe: Dazu zählen die wachsende Zahl von Einwohnern, aber auch die Brandmeldeanlagen, die auch immer wieder zu Fehlalarmen führen. Eine Rolle spielt aber auch laut Feuerwehrsprecher Tobias Schülpen, dass im Sinne der Qualitätssteigerung heute öfter ein Notarzt zusätzlich losgeschickt werde, auch wenn noch nicht klar ist, ob es Schwerverletzte gibt.

Besondere Bedeutung bekommt die Leitstelle bei Großereignissen wie Sturm Ela, Bombenentschärfungen oder dem Großbrand einer Fabrik nahe dem Flughafen im vergangenen Jahr. Einsatzleitung und Krisenstab kommen dann anders als früher an einem Ort zusammen. Das Personal ist seit dem Start von 40 auf 55 Mitarbeiter aufgestockt worden. Die schrittweise Digitalisierung des Funks verbessert die Kommunikation, so Feuerwehrchef Peter Albers. Neue Methoden wie Handyortung helfen in Einzelfällen, schnell Hilfe an die richtige Stelle zu bringen.

Besondere Anforderungen gelten für die Disponenten, die im Vorjahr allein 341 000 Anrufe entgegennahmen. Darunter sind zwar auch manche Bagatellanrufe wie die Frage nach einer nachts geöffneten Apotheke. Die Mitarbeiter versuchen aber jedem zu helfen. In Notfällen müssen sie dagegen schnell die Situation erfassen und dann entscheiden — wobei die Anrufer häufig nur unklare Schilderungen liefern.

Vor kurzem geriet ein Kollege an seine Grenzen, als eine Frau auf Portugiesisch auf ihn einredete. Er wandte sich an den Flughafen und erwischte dort jemanden von einer portugiesischen Fluglinie. Die Dolmetscherin klärte dann auf: Die Anruferin hatte ihren Koffer verloren.

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