Feuerteufel erzählen ihre Lebensgeschichte

Ein Duo verursachte zehn Brände — unter anderem den im Südpark.

Feuerteufel erzählen ihre Lebensgeschichte
Foto: Berger

Düsseldorf. Es war ein trostloses Bild, das die beiden jungen Brandstifter abgaben, die sich am Dienstag wegen der Brandserie verantworten mussten, die sie zusammen im Frühsommer begangen hatten. Bei der Verhandlungsfortsetzung ging es vor allem um die persönlichen Hintergründe der 21- und 24-jährigen Männer, die sie zu den insgesamt zehn Brandstiftungen motiviert haben könnten. Die Anklage glaubt an eine Faszination für Feuer und die Feuerwehr.

Kennen gelernt hatten sich die beiden bei ihrer gemeinsamen Arbeit für ein Security-Unternehmen. In dieser Stellung legten sie auch die ersten Brände — brisanterweise auf eben jenen Grundstücken, die sie eigentlich beaufsichtigen sollten. Zunächst waren es Bau- und Müllcontainer, als Nächstes wählten sie eine alte Lagerhalle, in der sie Möbel zusammenschoben und Vorhänge entzündeten. Waren sie nicht ohnehin im Dienst, begingen sie die Taten meist, wenn sie sich betrunken auf dem Heimweg aus einer Kneipe oder von gemeinsamen Freunden befanden.

Überhaupt hatten die beiden in den letzten Monaten vor ihrer Verhaftung immer wieder große Mengen getrunken, meistens zusammen. Es war von mehreren Flaschen Bier täglich die Rede, regelmäßig kamen Schnäpse dazu. In einem Fall war von einer halben Flasche Whisky am Abend die Rede, die einer der beiden zusammen mit einigen Bieren getrunken habe. Damit spülten sie vor allem persönliche Rück- und Tiefschläge herunter.

Beide haben eine schlechte Beziehung zu ihren Eltern. Der eine zog mit 15 Jahren aus, der andere rettete sich vor einem autoritären Großvater und einem schwachen, aber ebenfalls aggressiven Vater samt Stiefmutter immer wieder in soziale Einrichtungen, Jugendhäuser, am Ende zu einer Pflegefamilie. Jemanden, mit dem sie ihre Probleme hätten besprechen können, fehlte.

Sie waren Einzelgänger, wenn auch immer wieder aktiv in Vereinen, beim Sport oder bei Rettungsdiensten. Die beiden behaupten, dass sie nie jemanden verletzen wollten. Auch nicht, als sie Feuer in zwei Wohnhäuser legten. In einem lebten sie sogar selbst. Für diese Version spricht, dass sie in den Fällen, wo sich der Brand unkontrolliert ausbreitete, immerhin noch die Feuerwehr riefen und dieser exakt die Brandherde nannten.

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