Neu in den Programmkinos Festival des italienischen Films macht Station im Bambi

Düsseldorf · Gleich drei Filme aus Italien werden gezeigt, aber auch Ad Astra mit Brad Pitt läuft an.

 Szene aus dem Film: Eine private Angelegenheit.

Szene aus dem Film: Eine private Angelegenheit.

Foto: trigon-film.org

Ad Astra

Zu den Sternen – wie der Titel besagt – geht es in diesem SciFi-Drama nun eigentlich nicht, aber immerhin weit über die Grenzen der bisherigen Raumfahrt hinaus. In nicht allzu ferner Zukunft reisen die Menschen per Linienflug zum Mond, doch für die Mission von Astronaut Roy McBride (Brad Pitt) ist dies nur die erste Station. Von hier geht es weiter zum Mars und von dort soll er Kontakt mit dem Neptun aufnehmen. Dort lokalisierte die Weltraumbehörde nämlich die Ursache von Magnetstürmen, die auch auf der Erde verheerende Schäden verursachen. Für McBride birgt die Reise auch ein privates Abenteuer: hinter den Stürmen vermutet man nämlich die vor Jahrzehnten verschollene Weltall-Forschungsstation von McBrides Vater Clifford (Tommy Lee Jones). Nun hängt das Schicksal der Welt daran, das Roy die Kontaktaufnahme gelingt.

Trotz einiger spektakulärer Effekte setzt Regisseur James Gray („Die versunkene Stadt Z“) eher auf atmosphärische Wirkung einer eher handlungsarmen Raumfahrt mit einem etwas überfrachteten Vater-Sohn-Beziehungsdrama.

Atelier, tgl. 16.30 u. 19 h, außerdem jew. 21.30 h im engl. OmU

Downton Abbey

Die beschauliche Welt des Landsitzes von Downton Abbey steht im Jahre 1927 Kopf: seine Majestät hat sich zu Besuch bei Graf und Gräfin Gantham angekündigt. Einerseits ist das natürlich eine große Ehre, andererseits ist man personell nicht so ganz gerüstet für königlichen Besuch. So wird schnell der Butler aus dem Ruhestand geholt, um alles für den Empfang zu richten. Doch dann bringt eine neue Nachricht alle Pläne durcheinander: King George und Gemahlin Mary bringen ihr eigenes Personal mit – eine Enttäuschung für das aufgeregte Gesinde des Grafen. Rund um den Besuch entspinnt sich ein Reigen der höfischen Ränkespiele.

Merry Old England und Royals vom alten Schlage wahren das nostalgische Konzept der gleichnamigen TV-Serie, deren sechs Staffeln in England Kultstatus erlangten. Quasi zum Abschluss wird das Projekt nun mit Leinwandehren geadelt.

Cinema, tgl. 16.30, 19 h (außer Mo.) u. jew. 21.30 h im engl. OmU

Nome di Donna

#MeToo trifft auf Omertà. Für die alleinerziehende Mutter ist der Job als Altenpflegerin in einer katholischen Seniorenresidenz ein Glücksfall. Nina ist zwar gelernte Restauratorin, sie kann sich in Mailand mit Kind aber kaum über Wasser halten. Da bietet das vornehme Anwesen auf dem Land und die Kinder ihre Kolleginnen für ihren Sohn eine ganz andere Perspektive. Doch bald muss Nina die bedrückende Kehrseite des Arbeitsverhältnisses erfahren: der joviale Leiter der Einrichtung erwartet von seinem weiblichen Personal ein „gewisses Entgegenkommen“. Das Ausbeutungssystem funktioniert gut, die Frauen haben Angst ihre Stelle zu verlieren und schweigen. Doch Nina nimmt den Kampf um ihre Würde auf und verklagt Torri. Es beginnt eine gerichtliche Auseinandersetzung, bei der zwar die Moral auf Ninas Seite steht, aber das bedeutet in einem korrumpierten System nicht unbedingt viel.

Das Drama von Marco Tullio Giordana weitet das Missbrauchsthema in der katholischen Kirche von den Erziehungseinrichtungen auch auf weitere Bereiche aus. Dabei liegt die Stärke des Films in den Zwischentönen, die ein so heikles Thema birgt.

Vorpremiere am Mi. um 19 h im Bambi (ital. OmU)

Ein Licht zwischen den Wolken

In der archaischen Bergwelt eines albanischen Hirten siedelt Robert Budina seine bildmächtige Parabel über Toleranz an. Besnik lebt das Leben eines einfachen Hirten in einer komplizierten Welt, die von Gegensätzen zerrissen ist. Besnik wuchs als Sohn eines überzeugten Kommunisten und einer gläubigen Katholikin auf. Doch die Dorfgemeinschaft spaltet sich auch in Christen und Muslime. Als Besnik eines Tages in der örtlichen Moschee ein verborgenes Wandgemälde entdeckt, tritt auch der Konflikt offen zutage: es handelt sich um eine christliche Abbildung aus dem Mittelalter. Hinzugerufene Kunstexperten erkennen, dass die Moschee ursprünglich als Kirche genutzt wurde, offenbar wurde das Gotteshaus sogar über längere Zeit von beiden Glaubensrichtungen gemeinsam genutzt. Das Beispiel des Außenseiters Besnik deutet schließlich den Weg der Versöhnung in einem berüchtigten Konfliktherd Europas an.

Metropol, tgl. 19 h (am Mi. im alban. OmU)

Cinema! Italia!

Das Tournee-Festival des italienischen Films macht Station im Bambi und präsentiert einen bunten Strauß neuer Leinwandblüten aus dem Land von Fellini, Antonioni und de Sica. An die Klassiker vom Stiefel knüpfen die Gebrüder Taviani an, deren fast 60-jährige Zusammenarbeit mit dem Tod Vittorio Tavianis zu Ende ging. Ihr letztes gemeinsames Filmprojekt „Eine private Angelegenheit“ handelt von zwei Partisanen in den wirren letzten Kriegstagen. Sie kämpfen für die gleiche Sache, aber auch um das Herz der gleichen Frau. (Bambi, So. 17 h/Mo. 19 h). Außerdem u.a. dabei der unterhaltsame Mystery Thriller „Eine Geschichte ohne Namen“ von Roberto Andò (Mo./Di. 21 h) und das sardische Roadmovie „Schütze mich auf allen Wegen“ (Sa./So. 19 h).

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