Düsseldorf FDP schließt Opern-Neubau nicht aus

An der Oper entzündet sich eine Grundsatzdebatte über Kulturbauten.

Düsseldorf. 18 Millionen soll die Sanierung der Oper kosten. Wie die WZ berichtete, gibt es Mängel in der Technik, abgenutzte Zuschauersitze und neuerdings auch gravierende Dachschäden, weswegen die Statik überprüft wurde. Dazu gab es am Dienstag Entwarnung. Allein die Dachsanierung mache rund 25 Prozent der 18 Millionen aus.

Düsseldorf: FDP schließt Opern-Neubau nicht aus
Foto: JM

Soweit der aktuelle Stand, den Manfred Neuenhaus, Geschäftsführer der FDP-Ratsfraktion, nicht als gegeben hinnimmt. „Mir fehlt die Bewertung der Sanierungskosten, die eventuell in den kommenden zehn Jahren noch für das Haus fällig werden.“ Er könne sich mit Blick auf die 18 Millionen Euro nur schwer vorstellen, dass „das alles ist“. Neuenhaus fordert, dass „offen gesagt und berechnet wird, was in der Oper gemacht werden muss“. Denn: „Wenn die Kosten erheblich höher sind, muss der Rat die Chance haben, über einen Neubau zu diskutieren.“

Geplant ist bislang, die 18 Millionen Euro innerhalb von fünf Jahren abzuarbeiten, „Das muss natürlich gemacht werden“, sagt Clara Gerlach, kulturpolitische Sprecherin der Grünen.

Dennoch pocht sie darauf, sich einen Überblick über den Zustand aller Kulturbauten zu verschaffen. „Ohne es der Oper nicht gönnen zu wollen — aber für alle, auch kleinere Kulturstätten wie das Tanzhaus ist es essenziell wichtig, in einem guten Zustand zu sein. Ich erwarte von der Verwaltung, den Masterplan für Kulturbauten endlich vorzulegen.“

Verärgert reagiert Friedrich G. Conzen (CDU), Bürgermeister und Vorsitzender des Kulturausschusses, auf die derzeitige Kulturpolitik von FDP, Grünen und SPD. „Bei uns war auch nicht alles besser, aber die machen überhaupt nichts.“ Die Passivität sei mitverantwortlich dafür, dass Düsseldorf „so viele Probleme mit seinen Kulturbauten“ habe.

Eine umfassende Aufstellung über die notwendigen Arbeiten an Kulturstätten existiere längst, die Verwaltungskonferenz mit Oberbürgermeister und Beigeordneten gebe sie jedoch nicht frei und lösche „lieber nur Brennpunkte“.

SPD-Ratsfrau Cornelia Mohrs hält grundsätzlich, auch bei der Oper, ein „sukzessives Abarbeiten der Mängel“ für die richtige Strategie. „Wir müssen uns liebevoll um unsere alten Kulturbauten kümmern. Ich meine, wir sollten, wo es nötig ist, stückchenweise behutsam sanieren.“

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