Fashion Fairs: Mode macht Kasse trotz Krise

Auf der Messe und in den Showrooms wird ordentlich gekauft – viele Messebesucher finden die CPD aber inzwischen zu klein.

Düsseldorf. Viel war in den vergangenen Wochen vor der Modemesse geunkt worden. Doch trotz der schwierigen Wirtschaftslage sind die Aussteller auf dem Messegelände und auch die Showroom-Betreiber zufrieden mit dem Order-Wochenende.

"Wir spüren keinen Einbruch", sagt Holger Schmies, Geschäftsführer von Stones und im Showroom im Fashion House gut beschäftigt. Schmies hat in sechs Wochen 300 Termine mit Kunden - so verteilt sich die Order inzwischen über einen längeren Zeitpunkt als nur am Messewochenende. "Deshalb ist für uns die Präsentation in einem Showroom wichtig", erklärt Schmies. Die Messe sei für eine Marke wie Stones keine geeignete Plattform mehr.

"Große Anbieter findet man auf der Messe kaum noch", sagt auch Matthias Preuß von Apriori - ebenfalls ein Label, das im Fashion House statt auf der Messe präsentiert. Einkäuferin Vera Matthiesen aus Braunschweig bestätigt: "Ich bin jetzt drei Tage im Fashion House und habe dann einen Termin auf der Messe - alle Anbieter sind in die Showrooms gekommen."

Auch bei Kapalua ist man zufrieden mit der Entscheidung, seit drei Saisons nicht mehr auf der Messe auszustellen. "Dort war es zuletzt doch sehr ausgestorben", sagt Produktmanagerin Annette Schrewe. "Ich glaube, viele Kunden aus unserem Segment gehen gar nicht mehr auf die Messe."

Ausgestorben waren die Messehallen zumindest am Sonntag nicht. "Ich bin wirklich erstaunt", sagt Ingo Palm, der in Hamburg eine Modeagentur gegründet hat. "Ich war gerade auf der Premium in Berlin und der Jam in Köln - da konnte man in den Hallen Fußball spielen, so leer war es. Aber hier wird an den Ständen richtig gearbeitet und geordert."

Tatsächlich sind die Aussteller mit dem ersten Messetag zufrieden. "Es wird geordert - und wir haben sogar Neukunden", sagt Alexandra Lagerfeld von Lauren Vidal. Die Marke hat ihren Stand sogar vergrößert. Auch die Kölner Designerin Liz Weinmann sieht sogar eine positive Entwicklung der Messe: "Hier war am Morgen die Hölle los- viel mehr als in den letzten Jahren. Es ist nicht nur negativ, dass die Messe kleiner wird. So konzentriert sich auch mehr."

Verlaufen können sich die Kunden tatsächlich kaum - bei nur noch sechs Hallen, von denen etwa Halle 9 auch noch mit Absperrungen verkleinert wurde. Und das kommt nicht bei allen Einkäufern an. "Eigentlich muss man nicht mehr herkommen", sagt eine enttäuschte Einzelhändlerin aus dem Sauerland.

"Früher konnte ich hier alles in drei Tagen erledigen - jetzt muss ich in die Showrooms." Denn auf der Messe wird sie nicht mehr fündig. "Minimales Angebot, nicht repräsentativ - und dafür zu teuer", bilanziert auch Anett Janesch aus Gummersbach. Sie sei nicht sicher, ob sie nochmal nach Düsseldorf kommt.

Beim Messeveranstalter, der Igedo, ist dieses Problem erkannt. Sobald der letzte Messestand am Dienstag abgebaut ist, werde man in die Planung einsteigen, wie man Aussteller und Kunden zurückgewinnen kann, so Sprecher Thomas Kötter. Immerhin sei der erste Messetag aber besser gelaufen als erwartet. "Der entscheidende Tag wird aber der Montag sein."

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