Düsseldorf Familientag: Kinder wurden im K 21 zu Künstlern und Entdeckern

Beim Familientag konnten kleine und große Besucher viele Techniken ausprobieren. Auch Ausstellungen wurden kindgerecht erklärt.

Düsseldorf: Familientag: Kinder wurden im K 21 zu Künstlern und Entdeckern
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Ein ungewöhnliches Bild bot sich am Samstag in der großen Halle des Ständehauses am Schwanenspiegel: In der sonst so makellosen Vorhalle sind Teppiche ausgelegt, an allen vier Wänden hängen kleine Künstler mithilfe ihrer Eltern im Minutentakt neue Bilder auf. An einem der Tische steht Inga Braune und hilft Sarah (10), auf einer Klarsichtfolie die Umrisse des Gesichts von Vater Daniel Boshammer (37) nachzumalen. „Hier entsteht gerade ein Porträt“, erklärt die Kunstpädagogin. Seit acht Jahren arbeitet sie für das K21 und gibt Workshops und Führungen für Kinder — zum vierten Mal auch beim Familientag.

„Bei diesem Tag geht es uns vor allem darum, Kindern Kunst zugänglicher zu machen“, erklärt sie. Denn viele Kinder kommen mit Kunst nur in der Schule in Kontakt — und dort besteht das Schulfach häufig aus einem weißen Blatt und einem Farbkasten. „Dabei kann man aus so vielen Materialien Kunst machen“, sagt Braune. „Zum Beispiel aus einer einfachen Klarsichtfolie.“

Sarah und ihr Vater sind begeistert. „So habe ich meinen Papa noch nie gezeichnet“, sagt Sarah. „Dabei ist es so simpel — und trotzdem originell“, findet auch Vater Daniel. Nur wenige Meter weiter hockt Jenny Saitzek auf dem Boden und legt ein Stück Teppich vor sich. Dort schmücken schon 30 andere aus den unterschiedlichsten Farben und Materialien ein großes Stück des Vorraums. „Der Bilderteppich“, steht an der Wand darüber.

„Hier entsteht eine Kooperationsarbeit vieler kleiner Künstler“, erklärt die 33-jährige Kunstpädagogin. Jedes Kind darf sich an dieser Station ein großes Stück Teppich aussuchen — Farben und Formen sind ganz verschieden. Die werden dann mit Farben bemalt oder beschrieben. Zusammen ergibt das ein großes Gesamtkunstwerk, das fast ein Viertel des Raumes abdeckt.

Dass Kunst anschauen genauso schön sein kann wie Kunst selbst zu machen, weiß Alexandra Woyde. Die Kunstpädagogin bespricht auf ihrer Führung mit Kindern und Eltern ausgewählte Kunstwerke aus den aktuellen Ausstellungen — auf kindgerechte Art.

So wie die Rauminstallation von Ibrahim Mahama aus Ghana, der Säcke von Kaffeebohnen zusammengenäht und einen gesamten Raum damit verkleidet hat. Gemeinsam mit Alexandra Woyde beschreiben die Kinder, wie es in dem Raum aussieht: „Wie in einer Höhle“, findet Leonie (7). Das Material sei auch schon alt. „Hier geht es vor allem um die Deutung von Kunstwerken“, sagt Woyde: „Die Kinder denken mit uns über Kunstwerke nach und tauschen sich aus. Nur so kann man sie auch verstehen.“

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