Familie entschuldigt sich für Tumulte beim Prozess

Verhandlung um die tödliche Hetzjagd an der Kö wird Mittwoch mit weiteren Zeugen fortgesetzt.

Düsseldorf. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen findet der Prozess um die tödliche Hetzjagd auf der Königsallee statt. Trotzdem kam es in der vergangenen Woche zu Tumulten im Landgericht. Die Verhandlung musste unterbrochen werden, weil die Familie von Ömer H. ausrastete. Gökhan H., der Bruder des Opfers, wollte offenbar auf einen der Angeklagten losgehen und die Schwester des Toten trat vor einen Zeugenstuhl. Am Montag entschuldigte sich die Familie in einem offenen Brief für ihr Verhalten.

„Trauer, Wut und die Frage nach dem Warum wechseln sich ständig ab“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung von Eltern, Ehefrau und Geschwistern des 24-Jährigen. Die Familie sei von den Gefühlen übermannt worden, als sie zum ersten Mal vor den Menschen stand, die für den Tod von Ömer H. verantwortlich seien.

Auch die Videoaufnahmen von der Tat seien eine große Belastung gewesen: „Die Bilder, die wir nicht sehen wollten. Die Bilder, die unseren Ehemann, Sohn, Bruder und Vater zeigen, wie er so schwer verletzt wird, dass er stirbt.

Alle guten Vorsätze, wie wir die Verhandlung begleiten wollten, waren wie von fremder Hand entrissen. Wir bitten dafür um Verständnis und Nachsicht.“ Die Angehörigen kündigen an, das Verfahren „in Ruhe und Besonnenheit begleiten“ zu wollen und das Gericht zu unterstützen.

Die Verhandlung gegen die beiden Angeklagten wird am Mittwoch fortgesetzt. Dann sollen weitere Zeugen vernommen werden. Unklar ist noch, ob Gökhan H. wegen seines aggressiven Verhaltens möglicherweise von dem Prozess ausgeschlossen wird.

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