Falsche Polizisten machten Riesenbeute

Drei Frauen fielen auf den „110-Trick“ herein. Vermögen unter einem Auto versteckt.

Seit Monaten warnt die Polizei eindringlich vor falschen Kollegen. Die Trick-Betrüger nehmen unter der Notruf-Nummer 110 Kontakt zu Senioren auf, setzen sie massiv unter Druck und fordern ihre Opfer auf, Geld und andere Wertsachen abzugeben. Alle Warnungen vor dieser üblen Masche konnten nicht verhindern, dass es im November drei neue Opfer gab. Dabei erbeuteten die Täter nach WZ-Informationen mehr als 50 000 Euro.

Dabei gehen die Täter wieder nach der gleichen Methode vor. Mit einem Trick lassen sie im Display des Telefons die Polizeinummer „110“ erscheinen. Dann verunsichern sie ihre Opfer — in dem Fall drei ältere Frauen — mit der Nachricht, dass es Einbrüche und Raubüberfälle in der Nachbarschaft gab und dass sie vermutlich die nächsten Opfer werden. Zur Sicherheit solle man alle Wertsachen und das Bargeld an die Polizei übergeben.

Tatsächlich fielen innerhalb einer von einer Woche gleich drei Frauen im Alter von 86 bis 89 Jahren auf den Trick herein. Sie holten hohe Geldbeträge von der Bank ab. „Dabei werden sie genau instruiert, wie sie sich zu verhalten haben“, erklärte Polizeisprecherin Susanna Heusgen. Wenn Mitarbeiter am Bankschalter skeptisch werden, sollen die Opfer behaupten, sie brauchen das Geld für Weihnachtsgeschenke oder andere große Anschaffungen. Bei den aktuellen Fällen wurde die Seniorinnen aufgefordert, Schmuck sowie Bargeld in einen Beutel zu packen und zu einer bestimmten Zeit unter einem Auto beziehungsweise in einem Mülleimer vor ihren Wohnhäusern zu deponieren. Dort holten die Gauner ihre Beute dann ab.

Zuvor waren die Frauen unter Druck gesetzt worden. Mehrmals am Tag hatte die Bande mit den alten Damen telefoniert. Dabei gaben sich die Täter nicht nur als Polizisten, sondern auch als Richter oder Staatsanwälte aus. Die Opfer wurden zu „absoluter Geheimhaltung“ verpflichtet.

Grundsätzlich gilt: Die Polizei ruft niemals mit der Notrufnummer 110 an. Auch nicht mit der 0211 davor. Unbekannten Personen sollten niemals Auskünfte über Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten gegeben werden.

Auf keinen Fall dürfen Wertsachen an unbekannte Personen übergeben werden, die sich als angebliche Mitarbeiter von Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten ausgeben. Wer einen merkwürdigen Anruf bekommt, sollte umgehend die Polizei informieren.

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