Gericht Prozess: Falsche Fußball-Profis zockten Prostituierte ab

Das Trio hatte zwei Frauen ins Hotel bestellt. Die versprochenen 900 Euro bekamen sie nicht.

 Symbolbild

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Foto: picture alliance / dpa/Daniel Reinhardt

Das Wort Fußall-Profi hat auf viele Menschen eine magische Wirkung. Das galt auch für zwei Prostituierte, die im August vor zwei Jahren in ein Derendorfer Hotel bestellt wurden. Angeblich sollten dort drei Berufskicker auf sie warten. Tatsächlich hatte das Trio sich den Traumberuf nur ausgedacht und auf den Liebeslohn warteten die Frauen vergeblich. Wegen Betruges muss sich darum vor dem Amtsgericht ein 34-Jähriger  verantworten. Die Verfahren gegen seine beiden Kumpel sind bereits beendet.

Normalerweise bitten Prostituierte ihre Kunden zur Kasse, bevor es zu sexuellen Handlungen kommt. Im Fall der angeblichen „Profi-Fußballer“ machten sie allerdings eine Ausnahme. Angeblich sollte später ein Manager ins Hotel kommen, der die vereinbarten 900 Euro mitbringen sollte. Der kam aber nie.

Wie die 26-Jährige aussagte, habe man sich mehrere Stunden in dem Hotel aufgehalten: „Wir waren mit fünf Personen abwechselnd in zwei Zimmern.“ Erst als der angekündigte Manager überhaupt nicht eintreffen wollte, schöpften die Prostituierten Verdacht. Nachdem sie das Hotel verlassen mussten, wurde Strafanzeige gegen das Trio erstattet. Sehr schnell stellte sich heraus, dass es sich keineswegs um Fußball-Profis handelt. 

Der Prozess gegen einen der Täter wurde inzwischen eingestellt, weil er bis dahin keine Vorstrafen hatte. Gegen den zweiten Möchtegern-Kicker wurde das Verfahren nicht weiterverfolgt. Er ist wegen einer anderen Straftat zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Darum sitzt der 34-Jährige allein auf der Anklagebank. Die Aussagen der beiden Zeuginnen reichten dem Richter nicht zu einer Verurteilung. Er will auch noch mindestens einen der beiden Männer anhören. 

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