Fachmesse PSI: Kleine Geschenke für die Einkaufstüte

Seit Mittwoch präsentieren Unternehmen Werbegeschenke für Unternehmen auf der Messe PSI. Die WZ hat sich dort umgeschaut.

Düsseldorf. Es ist keine neue Geschäftsidee, Kunden mit kleinen Geschenken zu ködern, um sie auf ein Geschäft oder Unternehmen aufmerksam zu machen oder sie an ein solches zu binden. Kleine Präsente werden den Kunden mit auf den Weg gegeben, werden mit in die Einkaufstaschen gesteckt, manchmal auch hübsch verpackt zugesendet.

Es ist eine riesige Branche, die hinter den kleinen Präsenten steckt, die sie entwickelt, produziert, vertreibt. Aus 38 Nationen sind seit Mittwoch Unternehmen in Düsseldorf auf der Fachmesse PSI zu Gast, um ihre Werbeprodukte unters Unternehmer-Volk zu bringen. Es sind Präsente, die unterschiedlicher nicht sein könnten, Geschenke, die auf den ersten Blick seltsam aussehen, auf den zweiten aber oft erstaunliche Funktionen haben, manchmal witzige.

Ganz schön viel Energie müsse man in ein neues Produkt stecken, um sich gegen die immer stärker werdende Konkurrenz durchsetzen zu können, sagt Jacqueline Can von Multiflower, einem der Unternehmen, dessen Produkte auf der Messe ins Auge stechen. Nicht die an allen Ecken und Enden zu findende bedruckte Kleidung präsentiert sie an ihrem Stand, nicht die allgegenwärtigen Kugelschreiber mit Unternehmenslogo — es wächst und sprießt im Regal des Unternehmens, es ist grün, es riecht leicht nach Blumen. Wachsende Geschenke finden sich in ihrem Sortiment. Es ist die „gesunde Tasse“, die zum Verkaufsschlager des Unternehmens gehöre, sagt Can — eine Glastasse, in der ein Plättchen Trockenerde liegt, eine winzige Packung Samen, eine kleine Anleitung. Kunden, die die Tasse geschenkt bekommen, können sich so selber ihren Kräuter-Tee heranziehen — in Geschmacksrichtung Minze oder Salbei. Zwei bis drei Wochen dauere es, bis die Kräuter soweit herangewachsen sind, dass sie als Tee aufgebrüht werden können. Einzeln zu kaufen gibt es die Produkte nicht — Kunden müssen darauf hoffen, dass sie sie eines Tages geschenkt bekommen. „Der Drogeriemarkt DM verschenkt viele wachsende Produkte an seine Kunden, dort besteht möglicherweise eine Chance“, sagt Can und zwinkert mit einem Auge.

Wie in Charlies Schokoladenfabrik sieht es am Stand der niederländischen Peppermint Company aus. Es sind große und kleine Gläser, die in den Regalen aufgereiht stehen, gefüllt sind die mit Schokolade und Bonbons, mit Lakritz und Smarties. Jedes Produkt ein Designerstück, jedes Produkt ein Werk aus dem Kopf der niederländischen Pfefferminz-Designerin Francy de Wilde-Vogel. Entscheidet sich ein Kunde dafür, das Produkt für seine Kunden zu erwerben, dann laufen im Unternehmen die Planungen an. „Wir entwerfen dann eine Computer-Simulation, die zeigt, wie das Produkt mit dem Werbelogo des Kunden aussieht“, erklärt Ronny Schurik. Ganz individuell könne der Kunde seine Werbung, seine Botschaft auf den Gläsern und Dosen platzieren — und so seinen Kunden eine Nachricht mit auf den Weg geben, für sein Geschäft werben. Verkaufsschlager seien schon seit etlichen Jahren die kleinen Pfefferminz-Dosen. Etwa einen Euro pro Stück kosten sie ein Unternehmen, seien bei den Kunden aber gerne gesehen. „Meistens sind es die kleinen Dinge, mit denen Unternehmen punkten können“, sagt Schurik.

Und es sind nicht nur kleine Präsente, es sind gelegentlich auch größere und aufwendigere Geräte, mit deren Hilfe Unternehmen ihre Kunden beeinflussen wollen. Hossein Akhavan ist der Geschäftsführer eines Hamburger Unternehmens, das Toaster herstellt, die ein Logo oder einen Slogan auf das morgendliche Brot drucken. In allen Variationen gibt es die Toaster zu bestellen, für Fußballvereine, sogar in den Souvenir-Shops mancher Städte gibt es sie zu kaufen. „Einige Unternehmen legen sich halt richtig ins Zeug“, sagt er.

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