Fachhochschule: Neuer Campus mitten in Derendorf

Wettbewerb: Die Fachhochschule entsteht auf dem Schlössergelände in Derendorf neu.

Düsseldorf. Die Fachhochschule (FH) auf zwei Standorte verteilt: Georg-Glock-Straße und Heine-Uni. Die Gebäude sind alt, die Technik ist überholt, das Zusammengehörigkeitsgefühl gestört. Zudem wächst die FH - und bis 2012/2013 endlich auch zusammen, denn auf Schlösser- und Schlachthofgelände in Derendorf wird die Hochschule neu gebaut.

Im Dezember startete das Architektenverfahren mit 23 Teilnehmern. Am Dienstag wurden die fünf besten Entwürfe vorgestellt. Die Sieger sind die Münchener Nickl & Partner.

40 000 Quadratmeter, mitten im Stadtteil, gilt es zu bebauen. Eine schöne Spielwiese für kreatives Bauen und doch gab es klare Vorgaben von FH, Land und Stadt. "Wir wollten keine Einzelgebäude, sondern multifunktionale Flächen", sagt Rektor Hans-Joachim Krause. "Wir wissen ja nicht, wie sich die Fachbereiche in 20, 30 Jahren entwickeln oder welche neu hinzukommen."

Zweite Bedingung: der offene Campus. Die Hochschule soll mit dem Stadtteil verwoben sein - und das schaffen Nickl&Partner am besten. Ein Hörsaalzentrum zur Münsterstraße hin dient den Studenten, hält aber auch Ausstellungsflächen für den Stadtteil bereit.

Fortgeführt wird über den Campus auch der zweite Grüngürtel, den die Stadt im Zuge der neuen Derendorfer Stadtquartiere anlegt. Unter dem Gelände wird eine riesige Tiefgarage untergebracht.

Mit Bedacht hat das Siegerbüro die Nutzung des historischen Schlachthofgebäudes geplant. Von dort aus wurden Juden deportiert, und dieser Zusammenhang sollte berücksichtigt werden. Die Münchner bringen dort die Bibliothek unter, während Kollegen in dem Bau die Mensa vorgesehen haben.

Im Norden des Areals entstehen Studentenwohnheime mit 300 Appartements, Bolzplatz, Kita, Jugendzentrum. Daran schließt sich städtisches Gelände an, das nach Auskunft von Planungsdezernent Gregor Bonin ebenfalls für Wohnbebauung vorgesehen ist. "Hier sind auch besondere Formen des studentischen Wohnens möglich."

Im Herbst soll endgültig feststehen, nach welchem Plan gebaut wird, denn auch am Siegerentwurf muss noch nachgebessert werden. "In die Bürogebäude fällt teilweise zu wenig Tageslicht", sagt Dörte Gatermann, Kölner Architektin und Vorsitzende der Jury. Rektor Krause rechnet damit, dass noch 2009 mit dem Abriss auf dem Schlössergelände begonnen werden kann.

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