Tour „Extratour“ im Doppeldeckerbus: Josef Hinkel zeigt sein Düsseldorf

Düsseldorf · Geschichten von früher und viel zu lachen: Bei der zweiten „Extratour“ kamen außerdem 2000 Euro für einen guten Zweck zusammen.

 Auch Josef Hinkel selber hatte sichtlich Spaß an der „Extratour“.

Auch Josef Hinkel selber hatte sichtlich Spaß an der „Extratour“.

Foto: Schaller, Bernd/Schaller, Bernd (bs)

„Dummes Zeug an der Grenze von drüber“ haben auch erfolgreiche Unternehmer als „Pänz“ gemacht. Auch aus diesem Nähkästchen plaudert Josef Hinkel bei seiner „Extratour“ mit einem Doppeldeckerbus durch Düsseldorf am Samstag. Wie auch schon Jacques Tilly bei der ersten Auflage der Tour im vergangenen Jahr versteht Hinkel es, die Gäste im rappelvollen Bus bestens zu unterhalten. Schließlich gilt es, in zwei Stunden 125 Jahre Familiengeschichte, die das Unternehmen „auf dem Buckel“ habe, zu „verzählen“. Und so schwadroniert der Ex-Karnevalsprinz Kajo I. in Dieter-Thomas-Heckschem Tempo los, noch bevor der Bus losgefahren ist. Nein, noch bevor alle eingestiegen sind. Denn natürlich gibt es am Burgplatz erstmal ein großes Hallo und es wird geklönt, als der sympathische Bäckermeister – selbstredend in voller Bäckerkluft – eintrudelt. Man kennt sich ja schließlich.

Als erstes geht es dann Richtung Bilk („Du kannst ruhig losfahren, ich laber’ trotzdem weiter“), wo die Hinkelsche Unternehmensgeschichte im Jahre 1892 ihren Lauf nahm: Als Urgroßvater „Schann“ an der Gladbacher Straße seine Bäckerei gründete. Die Meilensteile der Betriebshistorie und Hinkels eigenes Wirken im Karneval lockert der Traditionsbäcker mit reichlich Anekdoten auf. So sorgen Schilderungen darüber für Lacher, als er als Kind mit der „Bagage“ bei Niedrigwasser in den Düsselarmen rumkletterte – bis Polizei und Feuerwehr einschritten. „Weil der bekloppte Josef das zu Hause erzählt hatte,“ feixt der 60-Jährige. Auch die Wasserschlachten der Hinkelschen Kinderschar beim Bötchenfahren auf dem Schwanenspiegel oder die Erinnerung an sein närrisches Gelaber im Landtag amüsieren die Gäste, bevor es auf die andere Rheinseite nach Niederkassel geht.

 Die Gruppe um Josef Hinkel bei einer Kaffeepause in Kaiserswerth.

Die Gruppe um Josef Hinkel bei einer Kaffeepause in Kaiserswerth.

Foto: Schaller, Bernd/Schaller, Bernd (bs)

Hinkel versteht es, trockene Hintergründe („Meine Häuptlinge haben alle kleine Häuschen“) wie auch Persönliches („Mein Herz war zu groß für alle Kunden“) kurzweilig zu präsentieren. Der Händchenhalter „der Ömmekes, die keinen Oppa mehr haben“ und Patenonkel einer Schildkröte im Aquazoo („Sie sieht aus wie ein belegtes Brötchen“) enthüllt aber auch das eine oder andere Betriebsgeheimnis. Etwa, dass er seinem Stollen eine lokale Note aufdrückte („Ich hab statt Rum Killepitsch reingemacht“) – nachdem er das Originalrezept von einem Dresdner Bäckerkollegen bekommen hatte. Nach einem ausgiebigen Stopp mit Kaffeepause in Kaiserswerth geht es wieder zurück.

Bei der prominenten Stadtführung darf der Stadtführer entscheiden, welchem Zweck die Einnamen zugute kommen. Der Gesamterlös von 2000 Euro der Tour am Samstag geht an das Projekt „Pänz in de Bütt“. Josef Hinkel rief dieses 2008 als Karnevalsprinz Kajo I. mit der damaligen Venetia Barbara Oxenfort ins Leben. Düsseldorf Tourismus setzt die Reihe der „Extratouren“ fort.

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