Ex-Bordellchef erneut vor Gericht

Es geht um 280 000 Euro, die ein Insolvenzverwalter einfordert.

Der frühere Chef der damaligen Wollersheim-Bordelle könnte bald erneut im Gefängnis sitzen. Dabei ist er nach fast fünfjähriger Untersuchungshaft erst seit drei Monaten wieder auf freiem Fuß. Gestern stand er jedoch wieder vor Gericht: Der Insolvenzverwalter der Bordellfirma „PRD GmbH Pensionsbetriebe Rethelstraße“ fordert 280 000 Euro von ihm. Diesen Betrag soll der Angeklagte vor seiner Verhaftung eingesteckt haben. Am Donnerstag wurde verhandelt. Doch den Vorwurf stritt er ab: Barentnahmen seien jahrelang üblich gewesen. „Da die Kunden meist per Karte zahlten, habe ich pro Monat um die 300 000 Euro abgeholt.“ Damit seien Angestellten bezahlt und der Betrieb am Laufen gehalten worden. Auch vor der Razzia im Jahr 2012 habe er Geld abgehoben. Doch der Anwalt des Insolvenzverwalters sagte: „Das müsste doch auch alles dokumentiert sein.“ Der Anwalt des Angeklagten hielt dagegen: „Ist es ja auch. Die Unterlagen liegen bei Ihnen. Sie können das alles in den alten Steuerunterlagen nachlesen. Es ist alles ganz korrekt gelaufen.“ Zu einem Vergleich kam es gestern nicht: Der Anwalt des Angeklagten erklärte, es sei schlicht kein Geld da. Im Dezember entscheidet das Gericht, ob es eine Beweisaufnahme gibt. Dann gibt es auch ein Beschluss über mögliche Prozesskostenhilfe. BK

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