Schon um 18.43 Uhr - es ist erst die Hälfte der Stimmen ausgezählt - verkündet CDU-Chef Klaus-Heiner Lehne: "Eine solide absolute Mehrheit für das bürgerliche Lager. Die CDU ist klarer Sieger." Der 51-Jährige hat gute Laune: Er schafft erneut den Sprung ins EU-Parlament. Doch das kann nicht überdecken, dass die Christdemokraten 4,7Prozentpunkte verlieren. Allzu tragisch nehmen sie das nicht. "Das hat etwas mit der Großen Koalition zu tun. Aber damit können wir leben", meint Fraktionschef Friedrich Conzen. OB Dirk Elbers: "Entscheidend ist: Die bürgerliche Mehrheit im Rat hat wieder ein gutes Ergebnis erreicht."

Als sich bei der SPD abzeichnet, dass das miserable Ergebnis von 2004 sogar noch unterboten wird, weicht die Verzweifelung Galgenhumor. Die unzähligen Wahlniederlagen seit 1999 haben abgehärtet. Relativ entspannt ist Petra Kammerevert, die für die SPD erstmals ins Parlament einzieht: "Das ist enttäuschend, zumal die Prognosen besser waren. Zumindest wachsen die Bäume der Linken nicht in den Himmel", sagt sie. Parteichefin Karin Kortmann ist ratlos: "Ich wusste, dass es schwer wird, aber drei Prozent mehr habe ich erwartet." Ihr Blick auf die Kommunalwahl am 30. August ist düster: "Das Ergebnis macht die Mobilisierung auch intern noch schwerer."

Auch die Grünen wissen das und ziehen Schlüsse: "Eine rot-grüne Mehrheit bei der Kommunalwahl wird es nicht geben", sagt Sprecher Günter Karen-Jungen. Er weiß, dass mittelfristig nur eine Zusammenarbeit mit der CDU an die Macht führt. Laut sagt er das nicht. Stattdessen: "Wir haben unser Ergebnis gehalten, wir sind zufrieden."

Jubel hingegen bei der FDP: "Unser bestes Ergebnis in Düsseldorf seit 1961, das ist Wahnsinn", strahlt Parteivize Manfred Neuenhaus. Parteichefin Gisela Piltz und Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann betonen unisono: "Toll, dass wir zusammen mit der CDU klar über 50 Prozent liegen."