Demonstration : Etwa 8000 Teilnehmer bei Fridays for Future in Düsseldorf
Düsseldorf Mehr Schülerinnen und Schüler als bisher gehen bei der Klimademo trotz Nieselregen und kaltem Wind auf die Straße. Viele Schulen unterstützen die Veranstaltung.
Das schlechte Wetter hat der Klimademo offensichtlich nicht geschadet. Im Gegenteil, waren an den vergangenen Freitagen in Düsseldorf immer mehrere Hundert Teilnehmer bei den Protesten dabei, waren es laut Veranstalter an diesem Freitag etwa 8000. Die Demonstration war mit 1000 Personen bei der Polizei angemeldet worden. Unter dem Motto „Verkehrswende statt Weltende“ finden weltweit etwa 1700 Kundgebungen in rund 100 Ländern statt.
Auch viele Schüler aus Nachbarstädten sind nach Düsseldorf gekommen. Erstmals fährt auch der Greta-Thunberg-Mottowagen von Jacques Tilly bei der Demo mit. Tilly hatte den Wagen für den Rosenmontagszug gebaut und anschließend Friday for Future überlassen. Thunberg ist die schwedische Schülerin, auf die die Proteste zurückgehen.
„Macht eure Hausaufgaben – Dann machen wir unsere!“, „Es gibt keinen Planeten B“, „Unsere Zukunft schmilzt“ und „Blaukraut bleibt Blaukraut und Braunkohle bleibt Scheiße“ wurde mit viel bunter Acryl- und Abtönfarbe auf Pappschilder gemalt. Hin und wieder sieht man eine gemalte Erde mit Fieberthermometer, eine Sanduhr mit hindurchlaufender Weltkugel oder den gegen die Klima Erwärmung kämpfenden, gemalten Pikachu von Rada (14). Sie ist gemeinsam mit Julian (13), Lilli (13) und Alex (14) zur Demonstration gekommen. Die vier Schüler besuchen die achte Klasse des Schloß-Gymnasium Benrath. Insgesamt zwei Mal stellt die Schulleitung ihre Schüler mit Vorlage einer entsprechenden Befreiung durch die Eltern vom Unterricht frei; jede Abwesenheit darüber hinaus gilt als eine Fehlstunde. Die Schule begrüßt aber das politische Engagement seiner Schüler. „Da liegen überall Flyer und Sticker aus und die Lehrer unterstützen die Aktion“, sagt Rada.
Im Vorfeld hatte es aber auch von verschiedenen Seiten Kritik an der Fridays for Future Bewegung gegeben. Den Schülern wurde vorgeworfen nur an den Demonstrationen teilzunehmen, um die Schule schwänzen zu können. In Oberkassel soll der Schulleiter des Comenius-Gymnasiums Teilnehmern mit einem Bußgeld gedroht haben. Längst nicht alle Schulen in Düsseldorf halten es so streng. Viele sind dem Vorschlag der Fridays for Future Veranstalter gefolgt und haben ihren Schülern im Rahmen eines Projekttages die Teilnahme erlaubt.
Sebastian (17) geht in die 12. Klasse der Lore-Lorentz-Schule in Eller. Er ist einer von insgesamt 24 Schülerinnen und Schülern seines Sport-Bildungsgangs, der heute auf den Rathausplatz gekommen ist, um gegen den Klimawandel zu protestieren. „Man kann hier viel erreichen“, meint er. „Unsere Schulleitung hat keine besonderen Maßnahmen angekündigt“, sagt er. „Manche Lehrer finden das nicht so gut, aber außer Fehlstunden bekommen wir keine Maßnahmen.“