Architektenwettbewerb in Düsseldorf Ringförmige Gebäude sollen Landtag erweitern

Düsseldorf · Ein Leipziger Büro hat den Architektenwettbewerb gewonnen – und will vier ringförmige Bauten neben das berühmte Parlamentsgebäude am Rheinufer setzen.

 Zwischen den Anbauten, hier ein Modell, ist der Rheinturm zu sehen.

Zwischen den Anbauten, hier ein Modell, ist der Rheinturm zu sehen.

Foto: dpa/Schulz und Schulz

Der Architektenwettbewerb für das Erweiterungsgebäude des nordrhein-westfälischen Landtags und der Ideenwettbewerb für die Entwicklung des Bürgerparks Bilk sind abgeschlossen. Wie der Landtag am Dienstag mitteilte, hat das Preisgericht das Büro Schulz+Schulz aus Leipzig als Sieger des Architektenwettbewerbs gekürt. Der Landtag kündigte an, Verhandlungen über die Details des Vertrags mit dem Architekturbüro aufzunehmen.

Das Erweiterungsgebäude ist notwendig, weil das in den 1980er-Jahren errichtete Gebäude nicht mehr den Anforderungen eines modernen Parlaments mit fünf Fraktionen gerecht wird. Im Januar hatten der Landtag und die Stadt den Planungswettbewerb gestartet. Dem Preisgericht lagen 34 Entwürfe vor. Davon kamen neun in die engere Wahl. Dem Preisgericht gehörten Architekten, Stadtplaner und Landschaftsarchitekten an, zudem der Präsident des Landtags, André Kuper, der Oberbürgermeister und die Planungsdezernentin der Landeshauptstadt sowie Mitglieder aller Fraktionen des Landtags.

Der Siegerentwurf sieht vier ringförmige, aufgeständerte Gebäude vor, die miteinander und mit dem Landtagsgebäude verbunden sind und sich in die Park- und Architekturlandschaft von Landtag, Rheinturm und WDR einfügen sollen. Geschichtete Glasfassaden werden die Gebäude und das Grün verbinden und – so die Pläne der Leipziger – besondere Blickbeziehungen ermöglichen. Auch die Dachbegrünungen sollen sich dem umgebenden Parkcharakter anpassen.

Der Entwurf konzipiert das Gebäudeensemble so, das es zu einem integralen Bestandteil des Rhein- und Bürgerparks wird. Zudem soll es höchsten Nachhaltigkeits- und Energiesparansprüchen genügen, zum Beispiel durch die intensive Nutzung von Photovoltaik.

Wie teuer der Erweiterungsbau wird, bleibt vorerst offen. Eine Kostenschätzung sei aktuell noch nicht möglich, weil der Entwurf durch Vertragsverhandlungen weiter verändert werden kann, teilt der Landtag mit. Außerdem seien die Kosten für die Erschließung des Grundstücks jetzt noch nicht absehbar. Jörg Aldinger, Architekt und Vorsitzender des Preisgerichts, begründete die Entscheidung: „Den Verfassern des ersten Preises ist es gelungen, den unverwechselbaren Ort der Rheinauen und die eigenständige Architektur des Landtags fortzuschreiben und neu zu interpretieren.“ Landtagspräsident André Kuper (CDU) betont, das große Teilnehmer-Interesse belege die besondere Bedeutung des nordrhein-westfälischen Parlamentsgebäudes. Die Zahl der Sitzungen von Arbeitskreisen und Ausschüssen sowie die Zahl der Anhörungen hätten sich in den letzten Jahren vervielfacht. Die Fraktionen benötigten daher mehr Raum. „Das Gewinner-Büro hat einen Entwurf vorgelegt, mit dem der Landtag auf Dauer arbeitsfähig bleiben kann“, sagt Kuper. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) meint, dem Entwurf gelinge „eine wirklich angemessene Erweiterung“. „Ich freue mich, dass das Parlaments- und Regierungsviertel damit einen hochattraktiven Neubau erhält, der Düsseldorf als Landeshauptstadt weiter stärkt.“

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