Bundesliga Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen für das Derby Fortuna gegen Gladbach

Düsseldorf · Mit Blick auf das bevorstehenden Derby zwischen Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach erwarten Polizei und Sicherheitskräfte eine „enorme Brisanz“, beim Duell in der Hinrunde kam es zu Ausschreitungen.

Fortuna-Fans brennen im November im Borussia-Park Bengalos ab. Das Spiel musste mehrfach unterbrochen werden.

Fortuna-Fans brennen im November im Borussia-Park Bengalos ab. Das Spiel musste mehrfach unterbrochen werden.

Foto: dpa/Marius Becker

Nach sechseinhalb Jahren empfängt Fortuna Düsseldorf am Samstag um 15.30 Uhr zum ersten Mal wieder Borussia Mönchengladbach zu einem Bundesliga-Heimspiel. Das Spiel des Jahres ist das für viele Fortuna-Fans, aber auch die Sicherheitskräfte haben schon jetzt ein besonderes Auge auf das Derby geworfen.

Gründe genug dafür liefert die jüngere Geschichte. In der Hinrunde konnten Fangruppen vor dem Spiel nur mit Mühe getrennt werden, ein mit Fortuna-Fans besetzter Bus wurde von Gladbach-Fans demoliert. Zudem fackelten die Fortuna-Fans im Gladbacher Stadion so viel Pyrotechnik ab, dass das Spiel mehrfach unterbrochen werden musste. Zu einer Strafzahlung von mehr als 50 000 wurde Fortuna deshalb im Februar vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes verurteilt. Und auch die Gladbach-Fans hatten übrigens beim Pokalspiel in Düsseldorf vor anderthalb Jahren nicht an Pyrotechnik gespart.

Von einem „sehr hohen Kräfteansatz“ spricht mit Blick auf die „enorme Brisanz“ eines Derbys wie diesem die Bundespolizeisprecherin Dajana Burmann deshalb. Mehr als 100 Kollegen von ihr werden deshalb am Hauptbahnhof präsent sein, da hier Fans beider Lager vor und nach dem Spiel aufeinandertreffen können. Das gilt es aus ihrer Sicht so gut es geht zu verhindern. „Wir wissen, wann welche Züge eintreffen und werden die Fans dann schon am Bahnsteig empfangen.“ In Verdachtsfällen könne dann in einzelnen Fällen auch schon auf Pyrotechnik hin kontrolliert werden.

Auch die Düsseldorfer Polizei will auf strikte Trennung der Fangruppen setzen. Aber: Das Spiel sei nicht auf der höchsten, also Sicherheitsstufe Rot, angesiedelt, sondern sei — angelehnt an die Farben einer Ampel — ein „Gelb-Spiel“, wie ein Sprecher sagt. Erhöhte Präsenz „an allen neuralgischen Punkten“ sei auch deshalb nötig, weil aufgrund eines ausverkauften Stadions einfach sehr viele Menschen unterwegs seien. Es ist übrigens in dieser Saison nach Dortmund und Schalke das dritte Mal, dass das der Fall sein wird.

Auch bei der Fortuna findet die Partie natürlich eine besondere Beachtung. „Es wird für alle ein anstrengendes Spiel, aber wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet“, sagt Sven Mühlenbeck, Direktor Organisation und Spielbetrieb. Der Aufwand in Bezug auf das Sicherheitspersonal sei auch etwas größer, als bei einem anderen ausverkauften Spiel. Allerdings sei das auch etwa gegen Frankfurt aufgrund des angekündigten Boykotts und vielen Fans außerhalb des Stadions notwendig gewesen. Mühlenbeck hofft mit Blick auf Samstag, dass die jüngst ausgesprochene Geldstrafe in Höhe von 80 000 Euro für Borussia Mönchengladbach beruhigende Wirkung habe. Fans des Vereins hatten bei Borussia Dortmund mehr als 50 bengalische Feuer abgebrannt.

Genauere Absprachen zur Koordination der Abläufe rund ums Spiel würden mit der Polizei im Verlauf der Woche getroffen. Ein Thema sei, dass viele Gladbach-Fans mit Autos über den Rhein anreisten und so oft dann am nahe gelegenen Heimbereich der Fortuna landeten. Bessere Anfahrtswege sollen noch kommuniziert werden.

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