Engagement: Große Schwester, große Hilfe

Viele Mädchen wünschen sich eine große Schwester. Hier springt der Verein „Big Sister ein“. Jetzt feierte er sein Sommerfest.

Düsseldorf. Am Sonntag feierte der Verein "Big sister" im Nordpark ein Sommerfest, schließlich sucht der Verein bereits seit zehn Jahren große Schwestern für Mädchen in Düsseldorf. Die Kinderbuchautorin Brigitte Klose-Grigull hatte 1998 den Verein initiiert.

Die Idee, dass Frauen sich wie große Schwestern um Mädchen im Alter zwischen acht und 18 Jahren kümmern, Interessen und Hobbys teilen und bei Problemen helfend zur Seite stehen, stammt ursprünglich aus den USA.

Dort hat sich "Big Brother, Big Sister" in fast 100 Jahren zu einer der größten sozialen Organisationen entwickelt. "Für beide kann diese Partnerschaft eine große Bereicherung sein. Hier wird der offene und direkte Umgang von Mädchen und Frauen aus unterschiedlichen sozialen, wirtschaftlichen und nationalen Backgrounds gefördert", weiß Klose-Grigull.

Zur Zeit gibt es 20 Schwestern-Paare. Sie treffen sich einmal die Woche für zwei Stunden und das über einen Zeitraum von 18 Monaten. Die Frauen, die an diesem Projekt teilnehmen, sind meist zwischen 25 und 35 Jahren alt. "Sie haben meist keine eigenen Kinder und sind berufstätig", beschreibt Klose-Grigull die Frauen, die hier soziales Engagement zeigen.

"Die Mädchen, die zu uns kommen, sind oft von Alleinerziehenden oder haben eine große Verantwortung innerhalb der Familie, beispielsweise durch kleine Geschwister, um die sich gekümmert werden muss oder sind benachteiligt innerhalb der eigenen Familie," berichtet sie weiter.

Liang (9), eine Chinesin, kam vor drei Jahren mit ihrer Mutter und ihrer mittlerweile 18 Jahre alten Schwester nach Düsseldorf. Auf Initiative ihrer Lehrerin kam Liang zu "Big Sister" und lernte dort die 36 Jährige Katja Schäfer kennen. Die allein stehende Projektassistentin wollte sich sozial engagieren: "Diese Sache ist relativ flexibel und leicht zu handhaben und ich mag Kinder sehr".

Im September 2007 lernte sie dann Liang kennen. Seither treffen sich die beiden: "Ich fahre einmal pro Woche nach der Arbeit zu Liang nach Hause, da machen wir dann gemeinsam Hausaufgaben oder spielen Memory und Domino. Samstags gehen wir morgens fast immer in die Bücherei und anschließend machen wir einen Ausflug", gibt Katja Schäfer Auskunft.

Und Liang fügt strahlend hinzu: "Katja hat mir das Schwimmen beigebracht. Ich bin so froh, dass ich sie habe. Meine Mutter muss den ganzen Tag arbeiten und meine Schwester hat keine Zeit für mich", sagt die kleine Chinesin mit einem Lächeln im Gesicht.

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