Düsseldorf Eltern sauer: Das lange Warten aufs Baby-Willkommenspaket

Normalerweise begrüßt die Stadt frischgebackene Eltern mit einem Überblick über Angebote und Infos. Seit einem Jahr wird dieser Elternbrief aber überarbeitet.

Düsseldorf: Eltern sauer: Das lange Warten aufs Baby-Willkommenspaket
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Düsseldorf. „Düsseldorf begrüßt Ihr Kind — Herzlichen Glückwunsch zur Geburt.“ Mit diesen Worten empfängt das Jugendamt der Stadt in einem Brief seine neugeborenen Bürger — und versorgt die frischgebackenen Eltern mit Informationen und Angeboten, die das Leben mit Kindern in Düsseldorf erleichtern. In fünf Etappen — je nach Alter des Kindes — erhalten Düsseldorfer Eltern ein Nachschlagewerk mit Adressen von Beratungs-, Hilfs- und Freizeitangeboten von Stadt, Freien Trägern und privaten Anbietern. Normalerweise. Seit einem Jahr aber warten Eltern vergebens auf diese Elterninformation. Im Internet brüstet sich die Stadt aber weiterhin mit dem umfangreichen Service-Angebot für junge Familien.

Dominik Thoma (42) wunderte sich bereits im Frühjahr vergangenen Jahres, dass das auf der Internetseite der Stadt angepriesene Informationspaket für junge Eltern nicht bei ihm ankam. „Meine Tochter ist im Januar 2014 geboren. Monate später hatte ich noch immer kein Informationspaket erhalten“, sagt er. „Weil das Paket laut Internet Wissenswertes zum Thema Finanzen, Recht, Kinderbetreuung und Frühförderung umfasst, wollte ich es aber unbedingt haben. Also fragte ich bei der Stadt nach“, erinnert er sich. Eine Mitarbeiterin habe ihm das Paket nach hartnäckiger Nachfrage schließlich zukommen lassen.

Doch auch die zweite Elterninformation, die wie von der Stadt beschrieben, automatisch zum ersten Geburtstag des Kindes zugeschickt wird, kam nicht an. Als sich Thoma erneut an die Stadt wandte, wurde er zunächst mit der Antwort abgespeist, die Auflage würde überarbeitet. Schließlich war seine Hartnäckigkeit aber wieder von Erfolg gekrönt.

„Andere Eltern aus meinem Bekanntenkreis haben auch kein Willkommenspaket erhalten. Viele wissen wahrscheinlich auch gar nicht, dass es so etwas überhaupt gibt“, sagt er. „Es kann ja nicht sein, dass die Auflage eineinhalb Jahre überarbeitet wird, sich die Stadt im Internet aber kinderfreundlich und serviceorientiert gibt“, sagt Dominik Thoma.

Laut Stadtsprecher Michael Bergmann ist die Stadt mit der Überarbeitung der Elternbriefe in den letzten Zügen. „Die Elterninformation muss in regelmäßigen Abständen überarbeitet werden, weil sich Ansprechpartner, Angebote oder auch gesetzliche Grundlagen ändern.“ Bald gehe die überarbeitete Version aber in den Druck.

Warum die Stadt im Internet nicht darauf hingewiesen hat, dass in den vergangenen Monaten nichts verschickt werden konnte, ist unklar. „Vielleicht haben die Kollegen gehofft, dass sie schneller fertig werden“, so Bergmann.

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