Eller: Das Bad am Kikweg soll für alle öffnen

Zurzeit wird das Bad nur von Vereinen und Schülern genutzt und ist zu 100 Prozent ausgelastet.

Düsseldorf. Das Kikweg-Bad ist ein angenehmes, relativ kleines Bad an der Heidelberger Straße. Es hat nur ein 25-Meter-Becken und wurde 1976 als Bad für alle Schwimmer eingeweiht. Heute dient es ausschließlich den Schulen und Vereinen.

Das soll sich nach dem einstimmigen Wunsch der Bezirksvertretung 8 (Eller, Lierenfeld, Vennhausen) ändern. Die SPD hatte dies schon 2004 gefordert, jetzt nahmen CDU und Grüne die Öffnung des Bades sogar in ihren Koalitionsvertrag auf.

Der Wunsch mag einleuchten, ist aber nur schwer zu erfüllen. Rüdiger Steinmetz, Chef der Bäderverwaltung, erklärt dies so: "Das Bad ist zu hundert Prozent ausgelastet, wir haben von morgens um 7 bis abends um 21 Uhr Betrieb."

Durch die offene Ganztagsschule sei das Bad bis 15, teilweise bis 16 Uhr von Kindern und Jugendlichen der umliegenden Schulen belegt. Anschließend kämen die Vereine.

Steinmetz befürchtet, die Vereine könnten Probleme machen. "Wir haben bei ihnen für dieses Bad geworben. Sehr viele Mitglieder wohnen im Stadtbezirk 8. Wenn es zu einer Öffnung des Bades käme, müssten die Vereine auf andere Standorte ausweichen und dort die öffentlichen Schwimmer verdrängen."

Einige Vereine bieten inzwischen einen Kompromiss an: Für bestimmte Kurse gibt es Kurz-Mitgliedschaften für die Dauer von zehn bis zwölf Tagen, in der Hoffnung, dass sich die Schwimmer anschließend länger binden.

Aber selbst bei einer befristeten Mitgliedschaft sei die Voraussetzung, so Steinmetz, dass man Mitglied wird. Denn nur dann gilt der Versicherungsschutz, der übrigens auch für die Bädergesellschaft von Vorteil ist: "Am Kikweg können wir die Betriebskosten gering halten, denn wir sparen bei der Betreuung, der Aufsicht und der Kasse", sagt Steinmetz. "Wir haben sogar einen eingeschränkten Reinigungs- und Service-Dienst. Der jeweilige Verein hat die Schlüsselgewalt."

Das überzeugt die Bezirksvertreter Christian Rütz (CDU) und Susanne Ott (Grüne) nicht, sie fordern konkrete Auskunft über die Angebote der Vereine, schlagen einen Info-Kasten am Schwimmbad vor. Christian Rütz: "In Bilk kann jeder ohne Komplikationen schwimmen. Wir wollen auch in Eller öffentliche Schwimmzeiten."

Inzwischen hat sich der Beirat der Bäder-Gesellschaft des Themas angenommen. Ratsfrau Monika Lehmhaus (FDP), Vorsitzende des Sportausschusses und des Bäder-Beirats, gab der Stadt ein paar Aufgaben mit auf den Weg. "Wir wollen eine Bürgerbefragung. Die Sportverwaltung soll einen Fragenkatalog und ein Konzept erarbeiten, um das Sportverhalten der Düsseldorfer zu analysieren. Die Befragung selbst soll über ein Fachinstitut laufen. Wir wollen letztlich wissen, ob es Sinn machen, das Kikweg-Bad anzutasten."

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