Elektro-Rennwagen kommen auf die Kö

Nach Gesprächen in den vergangenen Tagen gilt es als „sehr wahrscheinlich“, dass die Formel E im nächsten Jahr ihre Fahrzeuge in der Innenstadt vorstellt.

Elektro-Rennwagen kommen auf die Kö
Foto: dpa

Als die Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM) vor gut zehn Jahren ihre Rennautos auf der Königsallee präsentierte, war das optisch und akustisch beeindruckend, aber ökologisch zweifelhaft. Wenn im kommenden Jahr die Formel E in der NRW-Landeshauptstadt gastiert, wird das Spektakel ein anderes sein: leiser, umweltfreundlicher und technisch mindestens so interessant wie die DTM. Nach Informationen unserer Redaktion gilt es „als sehr wahrscheinlich“, dass die Formel E ihre Fahrzeuge in Düsseldorf präsentiert — voraussichtlich im Frühjahr 2019, voraussichtlich an einem Sonntag, möglichst auf der Kö. Die Gespräche in den vergangenen Tagen seien gut gewesen, heißt es, den Repräsentanten der Stadt gefällt vor allem die Möglichkeit, die Präsentation mit einem Tag der E-Mobilität zu verknüpfen. Eines ist auch klar: Ein Rennen wird es in Düsseldorf nicht geben.

Die Formel E ist eine Rennserie des Verbandes FIA, der auch die Formel 1 veranstaltet. Die erste Saison wurde 2014/’15 ausgetragen, damals traten alle Teams mit demselben fahrzeug an, mittlerweile sind mehrere Hersteller im Geschäft, unter anderem Audi und Jaguar. Die Zahl der Teams wächst in der neuen Saison auf zwölf mit je zwei Fahrern. Die Rennen finden in der Regel auf Stadtkursen mit zweieinhalb bis drei Kilometer langen Runden statt. Auf dem Berliner Flughafen Tempelhof fand der erste Wettkampf außerhalb eines Stadtkurses statt, in Mexico City der erste auf einer regulären Rennstrecke. Die Austragungsorte zeigen zugleich, welche Aufmerksamkeit die junge Serie schon genießt.

Die Präsentation wäre nach Tour de France und Tischtennis-WM 2017 sowie dem großen Beachvolleyballturnier dieses Sommers der nächste internationale Höhepunkt für Sportfans in Düsseldorf. Da gleich drei Dezernate (Verkehr, Umwelt, Sport) in das Projekt eingebunden sind, wird deutlich, dass es nicht nur um den Wettkampf geht. Autos, Fahrer, Promis und die Rennserie werden viel Aufmerksamkeit erzeugen. Die will Düsseldorf nutzen, um die Themen Mobilität und Klimaschutz im großen Rahmen zu erörtern. Ein Kongress, weitere Präsentationen sind in diesem Zusammenhang angedacht. Ob es am Ende ein Tag der Klima-Neutralität oder der E-Mobilität wird, gilt als zweitrangig.

Dass die Debatten um den Grand Départ Spuren hinterlassen haben, zeigt sich beim Blick auf mögliche Kosten. Da ist aus dem Rathaus schon frühzeitig zu hören, dass nur geringe Ausgaben zur erwarten stünden. Die Stadt stellt die Fläche auf der Kö zur Verfügung sowie Personal für die Absperrungen und die Präsentation selbst. Da es gerade kein Rennen gebe, sei der Aufwand deutlich geringer als bei der Tour. Die Kö müsse erst am Sonntag gesperrt werden, Mitarbeiter also vor allem für den Tag engagiert werden.

Damit ist auch mindestens eine gute Nachricht für die Händler an der Kö verbunden. Ihre Geschäfte am Samstag werden nicht beeinträchtigt, das Großereignis am Sonntag hat sogar gute Chancen, als Argument für einen verkaufsoffenen Sonntag zu überzeugen.

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