Düsseldorf : Ela und die Folgen: Wie die „Sturmbrettchen“ Herzen eroberten
Ungewöhnliche Zeiten bringen ungewöhnliche Ideen hervor. Nachdem Orkanböen Düsseldorf vor einem Jahr verwüstet hatten, ließen vier Kreative aus den herumliegenden Bäumen „Sturmbrettchen“ fertigen. Der Erfolg war überwältigend.
Düsseldorf (dpa). „Achtung Sturmschäden! Zutritt verboten. Lebensgefahr.“ Sturm Ela hatte vor einem Jahr in Düsseldorf ein gefährliches Chaos hinterlassen. Im Düsseldorfer Hofgarten, dem zentralen Park aus dem Jahre 1769, nahmen es ein paar junge Düsseldorfer nicht so genau mit dem Verbot. So sahen sie, „wie Jahrhunderte alte Bäume zu Hackschnitzeln geschreddert wurden“, berichtet Daniel Goll (33).
Die enormen Schäden des Sturms, die Hilfsbereitschaft der Menschen, das schöne uralte Holz - da müsste doch mehr drin sein als Hackschnitzel, dachten sie und begannen zu diskutieren. So entstand die Idee der „Sturmbrettchen“. Die Kommunikationsdesigner und angehenden Architekten konnten das städtische Gartenamt für ihre Idee begeistern und sich in den Parks 36 entwurzelte Bäume sichern.
Mit seinen Mitstreitern Tobias Jochinke, Philip Behrend und Philipp Bilke gründete Goll rasch ein Unternehmen: „Das gute Ding“. Aus den Baumstämmen wurden schließlich Frühstücksbrettchen der besonderen Art: Versehen mit den genauen GPS-Geo-Koordinaten des Baum-Standortes, außerdem mit dem Alter des Baumes, per Laser in das Holz graviert: „Eiche 179 Jahre, Spee'scher Graben“.