Einkaufen in Düsseldorf Händlergemeinschaften wollen gemeinsam ihre Viertel optimieren

Bilk/Unterbilk · Geschäftsleute der Brunnen-, Friedrich- und Lorettostraße trafen sich mit IHK und Düsseldorf Arcaden zum Erfahrungsaustausch.

 Viel Mühe geben sich die Händler der Lorettostraße auch in der Weihnachtszeit.

Viel Mühe geben sich die Händler der Lorettostraße auch in der Weihnachtszeit.

Foto: Endermann, Andreas (end)

In den Düsseldorfer Stadtteilen sind mehrere Händlergemeinschaften aktiv, um ihre Viertel oder Straßen mit ihren Geschäften für die Bürger attraktiv und erfolgreich zu machen. Oft arbeiten die Organisatoren ausschließlich für ihre Gruppe, auch bei den Werbegemeinschaften Friedrichstraße und Lorettostraße sowie bei den Händlern an der Brunnenstraße war das so. Das kann nun anders werden, denn Vertreter der drei Gruppen trafen sich kürzlich zu einer Online-Konferenz, um sich kennenzulernen, ihre durchgeführten Projekte vorzustellen und ein gemeinsames Vorgehen zu erörtern.

Die Idee zu diesem virtuellen Treffen hatte Sven Schulte von der Industrie- und Handelskammer. „Jede Gruppe hat ihre eigenen guten Idee und Qualitäten und es ist unser Ziel, sie zu bündeln“, sagt er. Bei Dietmar Wolf von der Werbegemeinschaft Friedrichstraße kommt die Idee gut an. „Alles, was Möglichkeiten für Erfolge bietet, ist gefragt“, sagt er. Die Friedrichstraße leidet zum einen unter leerstehenden Geschäftsräumen und zum anderen, weil sie von Herzogstraße und Bilker Allee in drei Abschnitte geteilt und daher für Besucher wenig als Einheit beachtet wird. „Dennoch haben wir noch kurz vor Beginn der Corona-Pandemie eine erfolgreiche und gemeinsame Aktion präsentiert“, sagt Wolf. Unter dem Titel „Dein Abend auf der Friedrichstraße“ luden im September 2019 mehr als 50 Geschäfte zum Shoppen, Verweilen und zum ersten Kennenlernen ein. Bis 22 Uhr gab es besondere Angebote, Livemusik, Infostände und Rabatt-Aktionen.

Auch Karin Hammermann von der Initiative Lorettoviertel hat weitere „zigtausend Ideen“, um gemeinsam Aktionen zu organisieren. „Wir sollten gemeinsam etwas planen, von dem jeder einen Vorteil hat.“ Wie etwa die Aktion im Sommer, als auf der Bilker Allee /Ecke Lorettostraße ein Teil gesperrt wurde, damit die Bürger in Liegestühlen den Platz genießen konnten und Kinder spielten. „Wir sollten unsere Ideen teilen, denn unsere Wirkungsgebiete liegen so nah beieinander“, sagt Karin Hammermann.

Alle könnten von einer Kooperation profitieren

„Grundsätzlich gut“ findet Marcel Clemens vom Unverpacktladen Pure Note an der Brunnenstraße den Gedanken, dass die drei Einkaufsstraßen etwas Gemeinsames entwickeln. Clemens hat zusammen mit anderen Geschäftsleuten der Brunnenstraße schon einige erfolgreiche Aktionen realisiert. Aktuell zum Beispiel das digitale Festival „Pulse of Bilk“ mit Interviews und Musikaufzeichnungen auf Youtube. Die Teilnehmenden der Brunnenstraße arbeiten zurzeit noch locker miteinander, ohne sich als Verein oder Händlergemeinschaft organisiert zu haben. „Das müssen wir erst einmal nachholen“, sagt Clemens. Hinsichtlich einer Teamarbeit mit Loretto- und Friedrichstraße ist er vorsichtig, denn „wenn wir nun viel Arbeit investieren und dann ein neuer Lockdown kommt, wäre das übermäßig ärgerlich“.

Sven Schulte von der IHK hofft bei allen Teilnehmenden auf ein sicheres und dauerhaftes Bekenntnis zur Zusammenarbeit. Schulte hat auch die Düsseldorf-Bilk-Arkaden ins Boot geholt, weil das Einkaufszentrum und der S-Bahnhof Bilk nebenan eine wichtige Verbindung aller Gruppen darstellen. „Mit unseren benachbarten Einkaufsstraßen möchten wir sehr gerne innovative Visionen entwickelt“, sagt Frederic Linder, der Centermanager. „Wir sind offen, gemeinsam die schönen Unterschiede der Einkaufsmöglichkeiten hier in der Gegend zu zeigen.“

Von einer Kooperation könnten alle profitieren. „Wegen der Corona-Pandemie und der eingebrochenen Umsätze besteht Handlungsbedarf“, sagt Sven Schulte. In einigen Wochen wird es ein zweites Online-Meeting geben.

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