Düsseldorf Eine Traumfabrik mit 25 000 PS

Der Cabrio & Sportscar Salon lockte tausende Besucher zum Areal Böhler. Manche kamen zum Kaufen, manche nur zum Träumen.

Düsseldorf: Eine Traumfabrik mit 25 000 PS
Foto: Michaelis

Düsseldorf. Einmal selbst am Steuer eines Porsche 911 sitzen, den Zündschlüssel drehen und losfahren. Für viele Autobegeisterte bleibt dies ein unerfüllter Traum. Beim Cabrio & Sportscar Salon scheint er indes zum Greifen nah. Hier ist das langersehnte Traumauto nicht nur aus der Nähe zu bestaunen, man kann das eine oder andere Modell — wie den Klassiker von Porsche oder den Audi R8 V10 Spyder mit 540 PS — sogar selbst fahren. Für ein entsprechendes Entgelt, versteht sich: Für 15 Minuten mit dem Porsche werden 50 Euro fällig, der Audi kostet für die gleiche Zeit sogar 70 Euro. Das Erinnerungsvideo — immerhin in HD-Auflösung — kostet weitere 30 Euro. Auf diese Weise kostet nur der Traum vom Auto schnell mal 100 Euro.

Um gleich alle seine Traumautos an einem Ort versammelt zu sehen, reisen die Besucher aus allen Teilen Deutschlands an. Etwa Roland Römhild aus Thüringen: „Als Sportauto-Fan freut man sich, wenn man die Gelegenheit hat, seine Traumautos aus der Nähe zu sehen.“ Doch so schön die neuen Modelle von Maserati und Bentley auch sein mögen, „am Ende wird es wohl doch etwas Kleineres“, verrät er. Etwas größer als der neue Smart dürfte das Auto aber doch schon sein.

Der Salon erfreut sich auch in seinem zweiten Jahr einer großen Anziehungskraft. Neben den neuesten Cabriomodellen, etwa dem Range Rover Evoque Cabriolet, finden sich in der alten Schmiedehalle auch zahlreiche Klassiker. Porsche etwa präsentiert neben aktuellen auch ältere Modelle. Das mag auch Salonbesucher Christian Claßen: „Mein Traumauto wäre der Porsche 912 aus den 60er-Jahren, den würde ich hier jedem anderen Modell vorziehen“, meint der angehende Fahrzeugingenieur aus Düsseldorf. Und er fügt hinzu: „Für mich ist neben dem Design genauso interessant, was unter der Motorhaube steckt.“

Manch ein Schlüssel mag an diesem Wochenende an seinen neuen Besitzer übergeben worden sein, denn immerhin wurden knapp 10 000 Besucher erwartet. Obwohl die teuren Luxuscabriolets nicht für jeden Geldbeutel etwas sind, sind die Aussteller optimistisch: „Geld ist überall vorhanden und die Kaufkraft ist eher steigend als fallend“, meint Michael Herweg von Land Rover. Die englische Automarke stellt an diesen Tagen gar eine neue Fahrzeuggattung vor: das SUV-Cabriolet, also Geländewagen und Cabrio zugleich. Direkt nebenan steht übrigens das neue Cabriolet von Smart.

Tatsächlich scheint diese Mischung den Autosalon für die überwiegend männlichen Besucher so attraktiv zu machen. Denn vom Fiat 500 mit Faltdach bis hin zum Bugatti Veyron für mehr als eine Million Euro ist hier alles möglich. Joseph Wolf fasst es so zusammen: „Ich mag schöne Autos, ich schaue mir alle schönen Sachen an. Man muss aber nicht alles kaufen: Erfüllte Träume sind verlorene Träume.“

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