Düsseldorf Nikolaus-Knopp-Platz Eine Bürgerinitiative will den Nikolaus-Knopp-Platz retten

Düsseldorf · Schützen und Bürgerverein gründeten eine Interessengemeinschaft. Ein Gespräch mit Andreas Bahners.

 Andreas Bahners – hier am Nikolaus Knopp Platz – ist Initiator der Interessengemeinschaft für Heerdt.

Andreas Bahners – hier am Nikolaus Knopp Platz – ist Initiator der Interessengemeinschaft für Heerdt.

Foto: Michaelis, Judith (JM)

Der Nikolaus-Knopp-Platz wurde nach dem Bau der Hochbahnsteige neu hergerichtet. Die Parkplätze sind nun besser geordnet. Dennoch gibt es Probleme. Sie liegen in der fehlenden Aufenthaltsfläche, im Verkehr und in den vielen kleinen Läden, die dem Konkurrenzdruck nicht immer standhalten können. Der Schützen- und der Bürgerverein haben daher eine Interessengemeinschaft für Heerdt gegründet. Wir sprachen mit Andreas Bahners, dem Initiator des neuen Zusammenschlusses.

Herr Bahners, der Nikolaus-Knopp-Platz scheint ein Dauerbrenner zu sein. Was ist da los?

Bahners: Von Anfang an ging der Verkehr durch diesen Platz. Der sogenannte Heerdter Engpass bestand ja mehrere Jahrhunderte lang und wurde erst abgeschafft, indem man mehrere Häuser abbrach. Dadurch wurde der Platz breiter. Aber es ist immer noch kein Platz, sondern eher ein Verkehrsknotenpunkt. Der Kirchenvorstand hat  wenigstens dafür gesorgt,  dass es hinter dem Mäuerchen von Sankt Benediktus etwas Aufenthaltsqualität gibt.

Aber das Kirchengrundstück ist kein öffentlicher Platz. Sehen Sie das wirklich als Verbesserung an?

Bahners: Man hat zumindest zwei Bänke zum Hinsetzen. So kann man wenigstens auf den Platz schauen, der keiner ist.

Was ist die Idee der Initiative für den Knopp-Platz?

Wir wollen herausbekommen, was fehlt. Welches Ladenlokal ist leer? Wo kommt vielleicht etwas Neues? Wir wollen unabhängig von der Gerüchteküche wissen, was los ist.

Was steht denn derzeit leer? Wer hat in letzter Zeit das Feld geräumt?

Das Fairtrade-Haus der Diakonie, das Photostübchen, das Reisebüro, der  Elektroladen. Und Ende des Jahres schließt auch die Stadtsparkasse ihre Filiale.

Wie kommen Sie denn an die Grundstücks-Eigentümer heran?

Bahners: Als Schützenverein und als Bürgerverein kennen wir relativ viele Menschen. Wir haben in beiden Vereinen jeweils rund 400 Mitglieder. Als größte Vereine wollen wir versuchen, zunächst einmal konkrete Informationen zu erhalten.

Wie kam es zu den Leerständen?

Bahners: Durch das veränderte Einkaufsverhalten und durch das Internet. Kleinere Geschäfte können da nicht mehr mithalten. Andererseits haben wir einen wahnsinnigen Zuzug nach Heerdt. Wir wachsen von 10 000 auf 15 000 Einwohner. Wir haben zwar eine eigene Infrastruktur in der Willstätter Straße, aber unabhängig davon gibt es eine Berechtigung für den Nikolaus-Knopp-Platz.

Ihr Ziel?

Bahners: Wir kämpfen dafür, dass sich neue Läden ansiedeln. Gleichzeitig geht es um die Frage, wie man den Platz attraktiver machen kann. Die Oberkasseler haben das mit der Luegallee gut hinbekommen. So einen Impuls brauchen wir auch für Heerdt.

Die Oberkasseler haben eine tüchtige Werbegemeinschaft, mit vielen Mitgliedern. So etwas können Sie doch nicht für Heerdt herbeizaubern?

Bahners: Vielleicht bekommt man in Kooperation mit den Hauseigentümern und Geschäftsleuten etwas Geld zusammen, um zunächst einmal zur Weihnachtszeit die Umgebung etwas netter zu gestalten. Es gibt ja nicht nur Leerstände. Das neue Tazzina Café wird gut angenommen.

Vielleicht sind ja die Parkplätze das Problem? Entweder Aufenthaltsqualität oder Parkplätze?

Bahners: Leider sind die Fahrzeughalter, die am Knopp-Platz parken, keine Einkäufer. Sie stellen morgens ihr Auto ab, steigen in die Straßenbahn und holen abends ihr Auto wieder ab. Auf der anderen Straßenseite in Höhe des Eiscafés sieht man manchmal Leute aus dem Auto steigen und einkaufen.

Am Heerdter Krankenhaus sind 500 Parkplätze entstanden. Weil sie preiswerter sind als die am Barbarossaplatz, werden sie gern auch von Anliegern aus Oberkassel gemietet. Dort könnten doch erst recht die Bürger aus Heerdt parken?

Bahners: Sie müssten etwas laufen. Ob sie das tun, wage ich zu bezweifeln.

Vor dem inzwischen geschlossenen Fairtrade-Haus gibt es einen sehr schönen Platz. Als die Grünen dort einen Platz für die Bevölkerung haben wollten, gab es einen Aufschrei. Vielleicht hätten Sie Ihre Initiative schon vor zwei Jahren starten sollen, als der Knopp-Platz umgebaut wurde?

Bahners: Damals gab es noch keinen Leerstand. Das größte Problem ist, dass Ende des Jahres die Stadtsparkasse ihre Filiale in Heerdt schließt.

Das nächste Treffen der Initiative ist am 10. April um 18.30 Uhr im Heerdter Brauhaus. Was ist ihr langfristiges Ziel?

Bahners: Wir brachten ein Gesamtkonzept für den Platz, gleichsam einen Masterplan.

Letzte Frage: Warum übernehmen Sie nicht gleich den Vorstand des Heerdter Bürgervereins? Dort sucht man doch einen neuen Baas?

Bahners: Das wäre ein Fulltime-Job. Der Bürgerverein ist zudem stärker auf verkehrspolitische Fragen ausgerichtet. Ich bin schon Schützenchef, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands, erster Vorsitzender des Fördervereins des katholischen Teilstandorts der Grundschule Pestalozzistraße. Außerdem bin ich einfaches Mitglied bei den Düsseldorfer Jonges. Das reicht.

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