Ein Riesenrad in Einzelteilen

Die Einzelteile werden nun gewartet und gelagert, bevor es im Mai zum nächsten Standort geht.

Ein Riesenrad in Einzelteilen
Foto: Judith Michaelis

Huch, da fehlt doch etwas: Beinahe drei Monate lang war das Riesenrad auf dem Burgplatz direkt am Rhein schon von weither sichtbar, gehörte zur Silhouette der Stadt. Nun ist es verschwunden. Noch nicht ganz, genaugenommen. Heute Vormittag soll noch ein halbes Rad erkennbar sein, heute Abend steht dann voraussichtlich lediglich noch das Grundgerüst, das nur mit Hilfe eines Krans abgebaut werden kann. Das Wintergastspiel des Wheels of Vision von Oscar Bruch ist vorbei, seit gestern wird der Burgplatz freigeräumt.

Es ist auf aufwendiges Unterfangen, das 350 Tonnen schwere und 55 Meter im Durchmesser große Rad abzubauen. „Alle Einzelteile werden in Containern verpackt“, erklärt Betriebsleiter Gabriel Pal. 36 Container sind dazu alles in allem nötig. Zwölf Arbeiter packen mit an, und bei denen sitzt jeder Handgriff. Die Männer, die größtenteils aus Rumänien stammen, arbeiten schon lange miteinander und mit dem Riesenrad. „Sie reisen damit quer durch Europa“, sagt Pressesprecher Bernd Holzrichter. Denn das Wheel of Vision wird nicht nur in Düsseldorf aufgebaut.

Das Kassenhäuschen mitsamt seinem Vordach wurde gestern als erstes abgebaut und verstaut, anschließend ging es an die 42 geschlossenen Gondeln. Nach und nach wurden die einzelnen Gondeln abmontiert. „Wichtig ist dabei, dass das Gleichgewicht gehalten wird“, erklärte Gabriel Pal. Mit Hilfe spezieller Winden bauten die Männer anschließend das Kranzeisen ab, immer abwechselnd ein Stück Speiche und ein Stück Kranz. Auf diese Weise schrumpft das Rad mehr und mehr. Das Grundgerüst soll ebenfalls noch im Laufe dieser Woche verschwinden. Für Gabriel Pal ist das alles Routine. „Bisher hat immer alles wunderbar funktioniert“, sagt er.

Auch die 18 Buden des „französischen Dorfes“, das rund um das Riesenrad aufgebaut worden war, werden in Einzelteile zerlegt und in Container verpackt. Für alle Teile geht es in eine Halle nach Mönchengladbach, wo sie zeitweise eingelagert werden. Dort steht dann auch eine Wartung an. Falls nötig, werden Reparaturen erledigt. Anschließend geht es für das Riesenrad und sein Team wieder auf Reisen. Im Mai wird das Wheel of Vision in Bern aufgebaut, im Sommer im polnischen Gdynia an der Ostsee.

Zum Düsseldorfer Winter gehört das Riesenrad mittlerweile fest dazu“, ist Bernd Holzrichter überzeugt. Mit der Resonanz ist er zufrieden. „Im Dezember hatten wir ein leichtes Minus wegen des schlechten Wetters, sonst war der Zulauf gut.“ Viele Besucher hatten schon vorab ein Essen in einer Gondel gebucht, auch mehrere Heiratsanträge gab es. Auch im kommenden Winter wird das Wheel of Vision wieder am Rhein aufgebaut, einen konkreten Termin gibt es aber noch nicht.

Während das Riesenrad im Sommer auf Tour ist, haben die Buden des Weihnachtsmarktes bis zum nächsten Winter Pause. Mittlerweile sei der Markt komplett abgebaut“, sagte Roman von der Wiesche von der Düsseldorf Tourismus GmbH auf Anfrage. Für die nächsten Monate seien die Hütten in Hallen in der Region eingelagert.

„Die meisten werden komplett, aber natürlich ohne zusätzliche Dekoration auf Tiefladern und Lkw abtransportiert“, so von der Wiesche weiter. „Es sieht dann tatsächlich manchmal so aus, als ob ein Weihnachtsmarkt auf Reisen geht, wenn die Karawane startet.“ Auch die Hütten werden jetzt erst einmal gewartet, repariert und ausgebessert.

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