Ein Pantomime entdeckt die Welt der Narren

Karneval: Wolfgang Neuhausen hat als Pantomime Nemo große Erfolge gefeiert. Jetzt startet er eine neue Karriere: Im Düsseldorfer Sitzungskarneval.

Düsseldorf. Seit vielen Jahren ist Wolfgang Neuhausen als Pantomime Nemo in der ganzen Welt unterwegs - von den USA über den Iran bis nach Ägypten. Trotzdem gibt es noch Neuland für den Düsseldorfer. Denn seit einigen Wochen gibt sich Nemo einer neuen Leidenschaft hin: dem Karneval. Und das mit Riesenerfolg. Obwohl Neuhausen erst im Oktober angefangen hat, wurde er spontan für 25 Veranstaltungen gebucht. Davon kann manch gestandener Künstler nur träumen.

"Das war alles ein Zufall. Die Figur des genervten Düsseldorfer Karnevalisten, der von Kölschen Liedern gequält wird, gibt es schon einige Jahre. Er gehört zu meinem Programm Widdergeburt", erzählt Nemo. Teile daraus führte er beim Geburtstag des Karnevalisten Herbie Göritz, genannt Napoleon, auf: "Der war so begeistert, dass er mich ein paar Tage später sofort zum Vorstellabend geschleppt hat. Ich hätte nie gedacht, dass eine Parodie auf einen Karnevalisten so gut ankommt." Seitdem kommen fast täglich Anfragen von Vereinen.

"Am Samstag habe ich zum ersten Mal drei Sitzungen hintereinander gemacht. Das war schon sehr anstrengend," atmet Neuhausen nach seinem furiosen Auftritt bei den Düssel-Narren durch, "das Publikum in den Sälen ist viel lebendiger. Wenn ich als Pantomime auftrete und die Leute mich später sehen, dann bleibt eine gewisse Distanz. Wenn jemand schnurstracks auf mich zumarschiert und mir die Hand schüttelt, dann weiß ich, der hat mich im Karneval gesehen."

Als gebürtiger Düsseldorfer kam Neuhausen natürlich früh mit dem Winterbrauchtum in Kontakt: "Schon als Kind habe ich mich gern verkleidet. Zuerst als Cowboy, später wurden Kostüme dann mit Hüten und Brillen abstrakter. Auch der Jäger war mal dabei. Den habe ich später wiederbelebt und als Figur in meinem Programm auftauchen lassen."

Außerdem ist der Pantomime mit mehreren Karnevalsgrößen eng befreundet. Im Uerige sieht man ihn öfter mit Zugleiter Hermann Schmitz und Wagenbauer Jacques Tilly. Ein bisschen überrascht ist Nemo selbst über seinen Erfolg. Aber er denkt jetzt schon an die nächste Session: "Mir macht das großen Spaß. Ich habe neue Eindrücke gewonnen und schon jede Menge neuer Ideen."

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