In der Düsseldorfer Altstadt Dominikaner organisieren Single-Gottesdienst mit Get-Together

Altstadt · Die Dominikaner in der Altstadt machten Alleinlebenden mit dem ersten Single-Gottesdienst ein besonderes Angebot.

 Die Dominikaner haben mit dem ersten Single-Gottesdienst in St. Andreas in der Altstadt mit anschließendem Get-Together im Andreassaal eine Angebotslücke geschlossen.

Die Dominikaner haben mit dem ersten Single-Gottesdienst in St. Andreas in der Altstadt mit anschließendem Get-Together im Andreassaal eine Angebotslücke geschlossen.

Foto: RP/tino

In Düsseldorf gibt es insgesamt 359 408 Haushalte (Stand 31. Dezember 2021). In 194 173 davon lebt nur eine Person, das heißt, mehr als die Hälfte sind sogenannte Single-Haushalte. In der katholischen Kirche sind alleinlebende Menschen aber irgendwie eine unterrepräsentierte Randgruppe. „Wir haben in unseren Gemeinden viele Angebote für Familien, für Kinder, Senioren. Da sind wir gut aufgestellt“, berichtet Dominikaner-Pater Elias Füllenbach. „Singles sind dagegen kaum im Blick oder werden manchmal sogar so behandelt, als würde ihnen etwas fehlen. Für Singles gibt es bei uns keine Angebote“, sagt er weiter.

Inzwischen muss es aber „gab“ heißen, denn die Dominikaner haben mit dem ersten Single-Gottesdienst in St. Andreas in der Altstadt mit anschließendem Get-together im Andreassaal die Lücke geschlossen. Dafür hatten die Dominikaner das Motto „Come, Play und Drink together!“ ausgewählt. „Ich kenne Singles, die gerne allein leben“, sagt Füllenbach. „Unser Angebot ist daher keine ‚Partnerbörse‘, sondern richtet sich an Menschen, die beispielsweise neu in der Stadt sind oder ganz in ihrem Job aufgehen und die ein spirituelles Angebot suchen, bei dem sie Gleichgesinnten in einer ähnlichen Lebenssituation begegnen können.“

Zugegeben, die Alleinlebenden der Stadt rannten den Dominikanern jetzt nicht gerade die Kirche ein, aber immerhin 17 Gläubige fanden den Weg zum Gottesdienst. „Für uns war es ein Experiment, wir wussten ja nicht, was oder wer auf uns zu kommt“, erläutert Pater Elias.

Gottesdienstbesucher nutzten auch Angebot zum Zusammensein

„Für den Start sind wir jedenfalls zufrieden.“ Auch weil die meisten Gottesdienstbesucher auch noch das Angebot zum Zusammensein und zu den Gesprächen annahmen und den Weg in den Andreassaal fanden.

„Ich bin ohne Erwartungen in die Kirche gegangen“, gesteht Gitti. „Ich weiß, dass die Singles eine große Gruppe sind, die bei kirchlichen Veranstaltungen aber eher nicht vorkommt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass man als Single als Mängelwesen stigmatisiert wird.“ Sie fand bei der Dominikaner-Veranstaltung nicht nur einen persönlichen Segen, sondern auch bei Gleichgesinnten Verständnis für ein gemeinsames Lebenskonzept. Tina konnte ihr persönliches Netzwerk vergrößern. „Mir waren die Begegnungen wichtig. Mir haben die Gespräche gefallen und dass ich neue Leute kennengelernt habe“, sagt die alleinlebende Frau.

Die Idee, einen Single-Gottesdienst zu veranstalten, ist schon älter. „Vor einiger Zeit sagte ein Bekannter am Valentinstag zu mir: ‚Für Verliebte macht ihr etwas, aber was ist mit Leuten wie mir?‘“, erinnert sich Pater Elias. „Er war Single und seine Frage geisterte mir seitdem im Kopf herum.“

Die Idee war in der Welt und eigentlich sollte der Single-Gottesdienst bereits vor fast drei Jahren stattfinden, doch die Corona-Pandemie bremste alle Planungen und deren Umsetzung aus. „Der Single-Gottesdienst ist ein ganz wichtiger Impuls. Singles sind eine große und wichtige Gruppe, die bisher in der Kirche außer Acht gelassen wurde“, urteilt Gitti. „So etwas sollte es in jeder Gemeinde geben.“

Der nächste Termin ist für den 20. April 2023 ab 20 Uhr in St. Andreas (Andreasstraße 10) anberaumt.

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