Aktion Ein ganzes Jahr im Zeichen der weltweiten Kinderrechte

Düsseldorf · Sieben städtische Ämter und 60 verschiedene Institutionen beteiligen sich. Auftakt am Dienstag im Opernhaus.

 Bürgermeisterin Claudia Zepuntke mit Kindern der Max- und Montessori-Schule, die sie vom Rathaus abgeholt haben. 	 Foto: Dieter Sieckmeyer

Bürgermeisterin Claudia Zepuntke mit Kindern der Max- und Montessori-Schule, die sie vom Rathaus abgeholt haben. Foto: Dieter Sieckmeyer

Foto: Dieter Siueckmeyer/Dieter Sieckmeyetr

Fest in Kinderhand war am Dienstag das Foyer des Opernhauses. Zum Auftakt des Düsseldorfer Kinderrechtejahres stellten sich dort viele verschiedene Initiativen vor, die sich zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen haben. Von Februar bis Dezember wollen sie mit zahlreichen Veranstaltungen darauf aufmerksam machen, dass auch die Schwächsten in unserer Gesellschaft Rechte haben. Die Liste der Teilnehmer reicht vom Deutschen Kinderschutzbund über das Deutsche Rote Kreuz bis zum Eine Welt Forum oder dem Polizeipräsidenten und dem Kinderhospiz Regenbogenland.

In diesem Jahr feiern die Vereinten Nationen das 30-jährige Bestehen der UN-Kinderechtskonvention. Bettina Erlbruch vom Deutschen KInderschutzbund hatte die Idee, dass auch Düsseldorf daran teilnimmt: „Unsere Vision ist, dass jedes Kind und jeder Erwachsene in der Stadt über Kinderrechte Bescheid weiß.“ Dabei sind die Rechte der Jüngsten in einer Stadt wie Düsseldorf vergleichsweise gut geschützt. Es gebe aber auch hier Defizite. Erlbruch: „80 Prozent der Eltern sind für eine gewaltfreie Erziehung. Trotzdem räumen 60 Prozent ein, dass ihnen doch mal die Hand ausrutscht.“

Aktion soll den Blick auf Produkte
aus Kinderarbeit lenken

Dabei gehe es bei dem Aktionsjahr auch gar nicht nur um Düsseldorfer Kinder. Der Blick soll auch weltweit auf Produkte gelenkt werden, die durch Kinderarbeit hergestellt werden. Stattdessen solle beim Einkauf darauf geachtet werden, dass es sich um fair gehandelte Waren handelt, die ohne Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen hergestellt worden sind.

Dass es über Kinderrechte völlig unterschiedliche Vorstellungen gibt, wurde beim Auftakt im Opernhaus deutlich, Der Verein Krass, der Kindern Kunst und Kultur vermitteln will, hatte unter dem Motto zu einer großen Malaktion eingeladen. „Ich würde mir wünschen, dass die Menschen öfter das Handy weglegen und mehr Gesellschaftsspiele mit uns machen“, ist der Wunsch der neun Jahre alten Milly.

Direkt neben ihr malt Lorenz sein Bild auf den Tisch mit der großen weißen Leinwand. Der Neunjährige hat ganz Anderes im Sinn: „Ich wünsche mir ein Recht auf Fußballsammelkarten.“ Nora ist da mit ihren dreizehn Jahren schon etwas ernsthafter. Sie verteilt fair gehandelte Schokolade und engagiert sich an der Gesamtschule Flingern in der AG Schokofair: „Auch meine Eltern achten beim Einkauf auf fair gehandelte Produkte.“

Andere wissen noch nicht, mit welchen Aktionen sie das Kinderrechtejahr unterstützen. „Das ist ja auch erstmal ein Netzwerk-Treffen“, sagt Polizeipräsident Norbert Wesseler. Auch Kinderliedermacher Volker Rosin ist mit seiner Stiftung dabei, die integrative Musikprojekte fördert. Ob er selbst auch bei einer Aktion auftritt? „Mich hat noch keiner gefragt“, so seine Antwort.

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