Eigenes Gemüse ernten leicht gemacht

In den Mietergärten am Rhein hat die Saison für die Hobbygärtner begonnen.

Eigenes Gemüse ernten leicht gemacht
Foto: Sergej Lepke

Beherzt greift Reinhard Koch (55) zu den Gärtnerutensilien und lockert mit ihnen die sonnenerhitzte Erde. Gemeinsam mit seiner Familie ist er im Frühjahr mindestens einmal pro Woche draußen auf dem Feld. „Das erste, was ich bei meiner Ankunft auf dem Feld mache, ist eine Unkraut-Kontrolle. Denn die lästigen Wildgewächse können so manchen mühsamen Nachmittag zunichtemachen.“

Bereits seit fünf Jahren ist Reinhard Koch als Hobby-Landwirt bei der Initiative „Meine Ernte“ mit dabei. Für ihn ist die Arbeit auf dem Feld Erholung und Sport zugleich: „Es macht mir unheimlich viel Spaß, und das selbst angebaute Gemüse schmeckt viel besser als das Gemüse aus dem Supermarkt.“

Die Garten- und Feldarbeit ist ein sich ewig wiederholender Zyklus. Unkraut jäten, nachpflanzen, gießen und ernten. Reinhard Koch jedoch hat diese routinierte Arbeit in der Natur auf Anhieb sehr gut gefallen: „Es erfüllt einen auch mit Stolz, den selbst angebauten Salat oder Kohlrabi zu ernten. Natürlich ist das Gemüse biologisch angebaut, Pestizide kommen für uns nicht in Frage.“

Die Anbau-Saison für dieses Jahr hat bereits begonnen und die Initiatoren von „Meine Ernte“ standen am Samstag den Hobby-Gärtnern vom Volmerswerther Deich mit Rat und Tat zur Seite. Seit 2010 vermietet „Meine Ernte“ die kleinen Gemüsegärten für Naturfans und neugierige Städter. Die Hobby-Landwirte können dabei bis zu 20 verschiedene Gemüsesorten ernten - von Kartoffeln und Bohnen bis hin zu Erbsen, Salat und Mangold. Bundesweit bietet „Meine Ernte“ an 28 Standorten solche Gemüsegärten zur Miete. Neben dem Feld am Volmerswerther Deich gibt es in Düsseldorf noch ein weiteres Feld in Niederkassel am Kaiser-Friedrich-Ring.

Reinhard Koch, seit fünf Jahren Hobby-Landwirt am Volmerswerther Deich.

Das Angebot beinhaltet kleine Gärten und Familien-Gemüsegärten. Der Preis für die sechsmonatige Miete eines kleinen Gartens (45 Quadratmeter) beträgt 229 Euro. Der Familien-Gemüsegarten (90 Quadratmeter) kostet 439 Euro. Gartengeräte und Gießkannen werden den Teilnehmern vom Projekt „Meine Ernte“ kostenfrei zur Verfügung gestellt. Zudem erhalten die Teilnehmer per Mail von den Initiatoren einen Newsletter mit Informationen zu aktuellen Schädlingen oder Tipps zur Ernte.

Die Gemüsegärten werden im Frühjahr von erfahrenen Landwirten vorbereitet und bepflanzt. Bis Oktober erfolgt dann die Bewirtschaftung durch die Hobbygärtner von „Meine Ernte“. Wichtige Vorteile, die das selbst angebaute Gemüse biete, seien die Frische und die ökologischen Anbaumethoden, erklären die Anbieter. Außerdem biete das Projekt eine hervorragende Abwechslung vom hektischen Alltag der Großstadt und schenke den Hobby-Landwirten viel Ruhe und Erholung. Ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz werde durch die Gartenarbeit auch noch geleistet, denn die regionalen und saisonalen Gemüsesorten entlasten die Umwelt.

Zum Schluss gibt Reinhard Kochs Ehefrau, Jutta Block (55), noch einige Tipps für Neueinsteiger und Interessierte: „Es ist von Vorteil, wenn man die Samen und Setzlinge korrekt beschriftet, damit später beim Pflanzen keine Verwirrung herrscht. Außerdem sollte man in der Lage sein, das Unkraut von den Setzlingen zu unterscheiden.“ Beim Gießen gilt für Jutta Block die Devise: „Je weniger Wasser desto besser, denn so kann die Pflanze ihre Wurzeln besser ausbilden.“

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