Mobilität in Düsseldorf E-Scooter-Anbieter wollen mehr feste Abstellflächen

Düsseldorf · Wild abgestellte Scooter werden täglich neu platziert. An einige Straßen und Plätze kann die Fahrt nicht mehr beendet werden. Zum Abstellen müssen PKW-Parkplätze geopfert werden.

 Sebastian Schlebusch und Nanak Singh sortieren am Sonntag E-Scooter am Carlsplatz.

Sebastian Schlebusch und Nanak Singh sortieren am Sonntag E-Scooter am Carlsplatz.

Foto: Holger Lodahl

Etwa 12 700 E-Scooter gibt es zurzeit in Düsseldorf, viele dieser Roller werden von den Nutzern nach der Fahrt so abgestellt, dass sie den Verkehr stören. Um mehr Ordnung in die Flotten zu bringen, sind in der City an 28 Stellen Pkw-Parkflächen zu E-Scooter-Sammelstellen umgerüstet worden. „Noch nicht genug“, sagt Sebastian Schlebusch, Sprecher der Plattform „Shared Mobility“. In Paris seien 2500 Parkbuchten für die 15 000 E-Scooter umgewandelt worden.

Um die wild abgestellten E-Scooter von Bürgersteigen oder Grünflächen auf diese Stellflächen zu holen, sind in der Innenstadt täglich mehrere Mitarbeiter unterwegs. Einer von ihnen ist Nanak Singh. Er fährt umher, hebt die Scooter auf, rollt sie zu den Sammelstellen zum Beispiel am Carlsplatz, vor dem Apollo-Theater und am Hauptbahnhof. Zur Orientierung nimmt er die Apps der vier Anbieter. Defekte an den Fahrzeugen gibt er per Handy-Foto an die Betreiber weiter. Sie lassen die elektrischen Roller abholen, um sie zu
reparieren.

„Unser Ziel ist, ein dichtes Netz an Sammelstellen zu organisieren, um die Bedürfnisse der Kunden und der Stadt zu befriedigen“, sagt Schlebusch. Dass zu viele E-Scooter wild und störend abgestellt werden, sei ein großes Problem, die Konflikte zwischen Passanten und Fahrern groß. „Wir möchten für Düsseldorf eine vierstellige Zahl an festen Stellplätzen haben“, sagt er. Die dafür weichenden Pkw-Parkplätze würden die E-Scooter-Anbieter aber finanziell ausgleichen. Pro E-Scooter in Düsseldorf zahlt ein Anbieter zurzeit im Jahr 20 Euro an die Stadt. „Wir hoffen, dass mit dem Geld eine bessere Verkehrsinfrastruktur geschaffen wird“, sagt Schlebusch. Im Vergleich zu 2020 würden jetzt weniger E-Scooter störend abgestellt, sagt Mohamed Belkadi, der für Lime die Scooter sortiert. „Die Nutzer sind etwas achtsamer geworden – wahrscheinlich aus Angst, dass E-Scooter sonst komplett abgeschafft werden“, sagt er. Und auch, weil das Abstellen der Fahrzeuge an vielen Stellen nicht mehr möglich ist. An Rheinufer oder an einigen Straßen der Altstadt zum Beispiel kann die Fahrt mit der App nicht mehr beendet werden. „Das soll für mehr Ordnung sorgen“, sagt Sebastian Schlebusch.

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