E-Bike-Diebe kamen mit Bewährung davon

Räder für 30 000 Euro gestohlen. Größter Teil der Beute ist verschwunden. Die Geschichte von „Stanislav“ glaubte der Richter nicht.

Genau 3612 Fahrräder wurden 2016 in Düsseldorf gestohlen. Viele davon wurden nicht mal eben zufällig mitgenommen, sondern von organisierten Banden geklaut und sind vermutlich in Richtung. Osteuropa verschwunden. Mit dem Trend zu hochwertigen Rädern und E-Bikes ist auch das Interesse von Profi-Verbrechern gewachsen. Zehn E-Bikes im Wert von 30 000 Euro verschwanden im Juli beim Einbruch in ein Garather Fahrradgeschäft. Zwei 51 und 57 Jahre alte Männer mussten sich wegen gewerbsmäßigem Diebstahl gestern vor dem Amtsgericht verantworten.

Ein Zeuge hatte beobachtet, dass drei Männer am frühen Morgen aus dem Geschäft kamen und alarmierte die Polizei. Kurze Zeit später wurden die beiden Angeklagten von der Polizei in der Nähe festgenommen. Beide hatten jeweils ein E-Bike dabei, das aus dem Einbruch stammte. Allerdings: Die restlichen acht Räder blieben verschwunden. Sie wurden offenbar von einem oder mehreren Komplizen rechtzeitig abtransportiert.

Mit dem Einbruch wollten beide nichts zu tun haben. Der 57-jährige erklärte, ein Bekannter namens „Stanislav“ habe morgens um fünf Uhr an seine Scheibe geklopft: „Ich sollte ihm helfen, ein Fahrrad zum S-Bahnhof Garath zu bringen.“ Da an dem Rad noch das Preisschild hing, ahnte er aber, dass es sich um Diebesgut handeln könnte. Der zweite Angeklagte hatte angeblich nach einer Tauffeier bis in den frühen Morgen Schach gespielt — und das Rad danach ebenfalls von „Stanislav“ gekauft, der aber nicht auffindbar ist.

Der Richter glaubte die Geschichten nicht und verurteilte das Duo wegen gemeinschaftlichen Diebstahls zu acht beziehungsweise 14 Monaten Haft auf Bewährung. Der 51-Jährige muss zudem noch 500 Arbeitsstunden leisten.

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