Porträt Düsseldorferin backt Käsekuchen, die alle haben wollen

Düsseldorf · Mandy Laurie war Assistentin in einem Konzern, erfüllte sich dann aber als "Käsekuchenqueen" ihren Traum – und zwar sehr erfolgreich. Sie backt in ihrer Backstube in Eller.

 Die „Käsekuchen-Queen“ Mandy Laurie backt in ihrer Backstube in Eller.

Die „Käsekuchen-Queen“ Mandy Laurie backt in ihrer Backstube in Eller.

Foto: ML

In der kleinen Backstube in Eller duftet es nach Frischgebackenem. In der hohen Vitrine stapeln sich die bereits abgekühlten Kuchenkreationen mit frischen Himbeeren, Streuseln oder Schokoglasur und runden Keksen. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie alle sind Käsekuchen. „Käsekuchen, das war schon immer meine Leidenschaft“, sagt Mandy Laurie und strahlt. Und diese Leidenschaft teilt sie nur zu gern mit den Düsseldorfer. Als „Käsekuchen-Queen“ hat sich die 33-Jährige einen Namen gemacht. Mit ihren Kuchen beliefert sie wöchentlich mehrere Cafés, sonntags öffnet sie ihre Backstube. Dann ist sie jedes Mal ausverkauft. „Es läuft wirklich sehr gut“, sagt sie. Der Traum von der Selbstständigkeit hat sich für sie erfüllt.

„Ich habe schon als Kind und Jugendliche ständig gebacken“, sagt Laurie. Doch von einer Konditorenausbildung rieten ihre Eltern damals ab. Laurie entschied sich für „die klassische kaufmännische Ausbildung“. Spätestens aber nach  ihrem Auslandsaufenthalt und einem Besuch der bekannten „The Cheesecake Factory“ in New York wuchs der Wunsch in ihr, ein ähnliches Konzept nach Deutschland zu holen. „Schon als Kind aß ich am liebsten Käsekuchen. Aber den klassischen, deutschen. Der Amerikanische ist mir zu kompakt“, sagt sie. „Von dem  Konzept aber, Käsekuchen in verschiedenen Variationen anzubieten, mit wählbaren Toppings und Füllungen, war ich sofort überzeugt.“

Nach dem zweiten Kind kam der Entschluss: Jetzt oder nie

In der Elternzeit ihrer zweiten Tochter Leny im Jahr 2013 wollte sie es endgültig wissen. „Ich dachte: Jetzt oder nie!“ Und so wagte sie den nächsten Schritt. Damit sie ihre Käsekuchen verkaufen durfte, brauchte sie eine Ausnahmebewilligung des Gewerbeamtes. Oder wie Laurie es nennt: eine Käsekuchenprüfung.

In den nachfolgenden Jahren backte Laurie in der Backstube eines Bekannten, verkaufte ihre Kuchen auf Bestellung und auf Streetfood-Festivals. „Immer mehr Leute wurden auf mich aufmerksam, bestellten meine Kuchen für Feste und Firmenveranstaltungen. Auch Cafés kamen auf mich zu“, sagt sie.

Mittlerweile hat Laurie an der Schlesischen Straße ihre eigene Backstube bezogen. „Es gibt nichts Schöneres als die direkte Rückmeldung von Kunden, dass ihnen mein Kuchen schmeckt“, sagt sie. „Aber der Job ist definitiv anstrengender als mein Job im Büro.“ Jeden Sonntag ist die Backstube in Eller drei Stunden lang geöffnet - und die Kunden kaufen die Vitrine bis auf das letzte Stück leer. Im Repertoire hat Laurie dann meist Käsekuchen mit Oreo-Keks-Boden und Himbeeren als Topping, aber auch Mousse au Chocolat, Birne-Milchreis oder die amerikanische Variante mit Erdnuss-Karamell-Überzug.  Aber auch Herzhaftes wird mittlerweile gut angenommen: Käsekuchen mit Lachs und Dill oder Thunfisch und Olive klingen exotisch, werden aber von den Stammkunden oft nachgefragt.

Die große Nachfrage bestätigt Laurie: „Der Käsekuchen ist der Liebling der Deutschen. Er ist aber auch nicht einfach zu machen“, sagt sie. Ein Geheimnis verrät sie aber: „Ein Problem beim Käsekuchen ist, dass er oft oben zu braun wird, innen aber noch nicht gar ist. Deshalb sollte man ihn in Etappen backen“, rät sie. Nach der Hälfte der Backzeit sollte er fünf bis zehn Minuten bei Zimmertemperatur „sacken“, bevor er zurück in den Ofen geschoben wird. Und: „Das Eiweiß sollte immer separat aufgeschlagen und später hinzugefügt werden. Sonst wird die Masse nicht fluffig.“

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