Düsseldorfs Weg zur modernen Stadt
Ein neues Buch schildert Düsseldorfs planerisch-bauliche Entwicklung vom Industrie- zum Dienstleistungsort.
Düsseldorf. Der stetige Wandel steht im Selbstbild von Düsseldorf — bei allem Traditionsbewusstsein — weit vorne. Gerade in den letzten Jahren hat sich das Bild der Stadt sehr verändert. Vor allem das erweiterte Zentrum mit dem Medienhafen, Kö-Bogen oder Andreas Quartier. Hagen Fischers jetzt im Droste Verlag erschienenes Buch „Das neue Düsseldorf“ zeichnet diesen Wandel textlich knapp, aber präzise und optisch sehr großzügig nach.
Fischer, lange im Planungsamt der Stadt an wichtiger Stelle tätig, belässt es aber zum Glück nicht bei der jüngsten Entwicklung sondern schaut etwas weiter zurück bis in die 1970er-Jahre. Der damals Fahrt aufnehmende Wandel von der Industrie- zur Verwaltungs- und Dienstleistungsstadt nimmt gar den größten Raum des Buches ein. Östlich des Hauptbahnhofes etwa stand noch bis in die 80er das Thyssen-Stahlwerk Oberbilk (heute Bertha-von-Suttner-Platz und Handelszentrum), westlich der Werdener Straße dröhnten die Mannesmann-Röhrenwerke (bis 1984 auch an der Erkrather Straße), südlich davon die Vereinigten Kesselwerke (VKW), deren einst großes Gelände bis heute Brache ist.
Mit vielen „Vorher-Nachher-Fotos“ wird der Prozess der De-Industrialisierung Düsseldorfs anschaulich gemacht. Ganz abgeschlossen ist der immer noch nicht, obschon politisch immer wieder der Ruf nach Erhalt industrieller Zonen (und Arbeitsplätze) ertönt — und zwar auch aus CDU- und FDP-Kreisen, so im Fall des ehemaligen Glashüttengeländes in Gerresheim. Dennoch: Laut Fischer sind heute fast 90 Prozent der Beschäftigten im Dienstleistungssektor tätig. Dieser Wandel manifestiert sich städtebaulich unter anderem in der Zunahme von (Büro-)Hochhäusern, auch wenn die in Düsseldorf nirgendwo konzentriert stehen.