Reform der Grundsteuer : Düsseldorfs OB Geisel will neue Wege bei der Grundsteuer gehen
Düsseldorf Düsseldorfs Oberbürgermeister kritisiert das Bund-Länder-Konzept zur Grundsteuer. Das sei eher „ein Beschäftigungsprogramm für Finanzbeamte“. Kommunen wie Krefeld und Wuppertal teilen die Kritik nicht.
Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) kritisiert das Bund-Länder-Papier zur Reform der Grundsteuer. „Ich habe den Eindruck, dass wir auch nach dem Kompromiss konstruktiv über noch eine Vereinfachung reden können – und damit stehe ich keineswegs allein da“, so das Stadtoberhaupt auf Anfrage dieser Zeitung.
Geplant ist, die Grundsteuer an durchschnittlichen Nettokaltmieten, Gebäudealter und Bodenrichtwerten zu bemessen. „Das wäre kompliziert und eher ein Beschäftigungsprogramm für Finanzbeamte“, meint Geisel. „Viel praktikabler und trotzdem gerecht wäre es, wenn wir uns auf die Bodenrichtwerte als einziges Kriterium einigen könnten. Der Wert einer Immobilie ist doch in den Bodenrichtwerten implizit enthalten, sie spiegeln den tatsächlichen oder potenziellen Ertragswert der Immobilien. Zudem entsteht durch diese Lösung ein Anreiz, Grundstücke so effizient wie möglich zu bebauen“, so Geisel.
Krefeld und Wuppertal teilen die Kritik aus Düsseldorf nicht
Unterstützung bekommt Düsseldorfs OB vom Deutschen Mieterbund. Dessen Direktor Lukas Siebenkotten sagt: „Maßstab sollte ausschließlich der Bodenwert sein. Das wäre unbürokratisch, weil es diese Daten schon gibt. Und es würde bei Mietern in ohnehin schon hochpreisigen Städten weniger ins Kontor schlagen, weil nicht noch zusätzlich der Gebäudewert herangezogen wird wie jetzt beim Bund-Länder-Modell.“