Düsseldorfs erste Groß-Moschee
Im November soll der Rohbau stehen. Die Erbauer positionieren sich deutlich gegen Extremismus.
Düsseldorf. In Reisholz entsteht derzeit die größte Moschee der Stadt — und die erste, die als solche gebaut wird. Bisher wurden nur Gebäude umgewidmet, um sie als Moschee bzw. Gebetsraum zu nutzen. Der Neubau an der Nürnberger Straße 21 soll hingegen auch von außen deutlich als Moschee erkennbar sein.
Mit einer großen ovalen Kuppel und zwei Minarett-Türmen. „Die sind aber nur symbolisch, ein öffentlicher Gebetsaufruf ist in der heutigen Zeit gar nicht mehr nötig“, sagt Abdelaaziz Fachrou, Vorsitzender des marokkanischen Vereins Masjid Assalam, der die Moschee baut. „Heute kann jeder die Gebetszeiten auf seinem Smartphone abrufen.“
Der Rohbau soll bereits im November fertig sein. Wann es weiter geht, ist derweil ungewiss. „Wir finanzieren den Bau nur durch Spenden. Für den weiteren Ausbau benötigen wir noch finanzielle Mittel“, so Fachrou. Für die Innenarbeiten und das Verlegen von Leitungen haben sich bereits Handwerker gemeldet, die ehrenamtlich arbeiten wollen, nur das Material muss bezahlt werden.
Die Moschee wird dann eine Grundfläche von 850 Quadratmetern haben, auf zwei Ebenen verteilt sich eine Nutzfläche von 1300 Quadratmetern. Denn die Frauen bekommen auf einer Art Empore einen eigenen Platz zum Beten. An der höchsten Stelle wird die Moschee 13 Meter hoch sein. Wenn sie steht, soll zudem ein Gemeindezentrum gebaut werden. 4,2 Millionen Euro wird das ganze Projekt am Ende kosten.
Im Moment finden die meisten Gemeindeaktivitäten in einem kleinen zweigeschossigen Haus neben der Baufläche statt (auf der Grafik ganz rechts). Im neuen Zentrum soll es auf 1500 Quadratmetern Platz für Sport, Konferenz- und Veranstaltungsräume, Unterrichtsräume für Nachhilfe und Sprachunterricht sowie eine Bibliothek geben.