Rheinbad Düsseldorf : Rheinbad-Randale: Video gelöscht, Bäderchef in der Schusslinie
Düsseldorf Der Aufsichtsrat kriegt die Bilder zur dritten Räumung des Düsseldorfer Rheinbades nicht zu sehen. Die Stadtspitze geht auf Distanz zu Kettler.
Dass das Stockumer Rheinbad mittlerweile das berüchtigste Freibad in ganz Deutschland ist, bringt die Stadtspitze und den Aufsichtsrat der städtischen Bädergesellschaft richtig in Wallung: „Man kann ja nur noch hoffen, dass jetzt keine heißen Sommertage mehr kommen und diese unselige Freibadsaison möglichst schnell und leise endet“, sagt etwa Bäder-Aufsichtsrat Stefan Wiedon (CDU). Zugleich wissen in Düsseldorf alle Beteiligten, dass die Vorkommnisse im Rheinbad mit drei Räumungen in Wirklichkeit bei weitem nicht so schlimm waren, wie es den Anschein hatte. In die Schusslinie gerät immer mehr Roland Kettler, der Chef der Bädergesellschaft. Am Mittwochmorgen wird er sich unangenehmen Fragen im Aufsichtsrat stellen müssen – und mittlerweile ist auch seine sofortige Ablösung ein Thema.
Allerdings wird das Video, das die Kameras im Rheinbad von der letzten Räumung des Bades am 26. Juli aufnahmen, im Aufsichtsrat nicht gezeigt. Kettler bestätigt in internen Schreiben, dass man es auf Anraten der Anwälte aus datenschutzrechtlichen Gründen gelöscht habe.
Dennoch könnten genau diese ‚Aufnahmen Kettler zum Verhängnis werden. Denn die entscheidenden Leute habe sie längst gesehen – und sind übereinstimmend zu dem Ergebnis gekommen: Diese Räumung war gar nicht notwendig. So wären lediglich einige Jugendliche kurzerhand auf die rote Rutsche gekommen, was ihnen eine Bademeisterin zuvor verboten hatte. Und sie war wohl kontraproduktiv, denn erst nach der Räumungsaufforderung sprangen dann Dutzende Jugendliche einfach wild ins große Becken.