Düsseldorfer wollen ihren Kaffee frisch geröstet
Lokale Röstereien liegen im Trend. Wer will, kann auch zu Hause selber rösten. Aber Vorsicht, es qualmt gewaltig.
Düsseldorf. Noch mit halb geschlossenen Augen führt der Weg vieler Menschen am frühen Morgen wohl als erstes zur Kaffeemaschine. Dass hinter dem Heißgetränk eine ganze Wissenschaft steckt, entdecken immer mehr Düsseldorfer für sich und setzen auf lokal geröstete Bohnen statt Supermarktkaffee.
Diese liefert in Düsseldorf zum Beispiel Olga Sabristova von der Rösterei Die Kaffee. Seit dreieinhalb Jahren läuft dort fast pausenlos die Röstmaschine, um die Kaffeedurstigen zu versorgen. „Die Düsseldorfer sind neugierig, sie tasten sich langsam in die Kaffeewelt vor“, berichtet sie. Man merke, dass viele zwar gute Maschinen haben, jetzt aber erst beginnen, sich auch mit der Qualität des Kaffees selbst auseinandersetzen. „Was guter Wein ist, wissen die meisten schon, bei Kaffee wollen sie es jetzt lernen.“
Diesen Trend bestätigt auch Ursula Wiedenlübbert. 2003 hat sie mit Kaffee-Reich die erste Rösterei in der Stadt eröffnet. „Wie bei allen anderen Lebensmitteln beginnen die Leute, sich nun damit zu beschäftigen, was in ihrem Kaffee steckt.“ Vor allem die Herkunft sei dabei wichtig. „Man will die Geschichte hinter den Bohnen wissen, von welchem Bauern er wo angebaut wurde.“ Genau dies sei beim Kaffee aus dem Supermarktregal eben nicht gegeben. Zudem könne man dort keine geschmacklichen Höhepunkte erwarten. „Nach dem Rösten kommt es auf jeden Tag an; wenn Kaffee schon Monate im Laden steht, verliert er sein Aroma.“