Armut Düsseldorfer Tafel verhängt erstmals einen Aufnahmestopp

Düsseldorf · Mehr Bedürftige, weniger Lebensmittel, knappes Personal: Der Druck auf die Tafel, die 8000 Bürger unterstützt, spitzt sich zu. In einer Ausgabestelle wird bereits niemand mehr registriert. Die Verantwortlichen sehen die Politik am Zug.

 Dorothe Franke (M.) beim Vorbereiten der Ausgabe am Gather Weg in Lierenfeld. Ihr helfen Malte Frey (l.) und Ali Saad.

Dorothe Franke (M.) beim Vorbereiten der Ausgabe am Gather Weg in Lierenfeld. Ihr helfen Malte Frey (l.) und Ali Saad.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Lebensmittelausgabe der Düsseldorfer Tafel gerät unter Druck. Erstmals hat die von der Diakonie koordinierte Ausgabestelle an der Ulmenstraße einen Aufnahmestopp für neue Bedürftige verhängt. „Das tut weh, vor allem den zahlreichen Ehrenamtlern, die Menschen in Not helfen wollen“, sagt Diakoniepfarrer Michael Schmidt. Die Engpässe spüren alle acht Ausgabestellen. So können an vielen Standorten Kunden nicht mehr wöchentlich, sondern nur noch alle zwei, drei oder vier Wochen vorbeikommen. „Die Zahl der Empfänger steigt, die Lebensmittelspenden gehen zurück und zusätzliches Personal gibt es auch nicht“, sagt Tafel-Sprecherin Eva Fischer und mahnt eine politische Debatte darüber an, wie die Grundbedürfnisse Bedürftiger auch ohne die Lebensmittelspenden der Tafel abgesichert werden können. „Wir bewahren Lebensmittel vor dem Verfall und geben sie an jene weiter, die sie am dringendsten benötigen. Aber die Rolle einer staatlichen Grundversorgung können wir nicht übernehmen“, meint Fischer.