Kommunalwahl : Düsseldorfer SPD kämpft gegen neuen Zuschnitt der Wahlbezirke
Düsseldorf CDU und FDP wollen im Landtag Bevölkerungszahl für die Wahlkreise neu berechnen – nämlich ohne Ausländer.
Anfang April entscheidet der nordrhein-westfälische Landtag, ob die OB-Stichwahl schon zur Kommunalwahl 2020 abgeschafft wird. So wollen es CDU und FDP, die SPD hat bereits angekündigt, gegen eine solche Änderung des Kommunalwahlgesetzes zu klagen. Der entsprechende Änderungsantrag im Ausschuss für Kommunales von CDU und FDP hat aber noch eine zweite Stoßrichtung – die Einteilung der Wahlkreise. Dafür soll der Paragraph 4 dieses Gesetzes geändert, genauer gesagt durch einen Satz ergänzt werden, der da lautet: „Bei Ermittlung der Einwohnerzahl bleibt unberücksichtigt, wer nicht Deutscher im Sinne von Artikel 116 des Grundgesetzes ist oder die Staatsangehörigkeit eines Mitgliedstaates der Europäischen Gemeinschaft besitzt.“
Einfach gesagt heißt das: Es dürfte in einigen Düsseldorfer Wahlbezirken zu Verschiebungen kommen, und zwar dort, wo besonders viele Nicht-EU-Ausländer leben und folglich abgezogen werden. Das betrifft zum Beispiel die Kommunalwahlbezirke 1 (Innenstadt, rund um die Charlottenstraße), 9 (Flingern), 13 und 17 (beide Oberbilk). Wenig sind es dagegen in den wohlhabend-bürgerlichen Bezirken in Wittlaer oder in Hubbelrath, eine Ausnahme bilden da höchstens Ober- und Niederkassel mit ihren vielen Japanern. Politisch dürfte das bedeuten: Dort, wo die eher linken Parteien stark sind, werden Wahlkreise tendenziell verkleinert – und zwar zugunsten von solchen mit einem geringen Ausländeranteil, sprich: Wo die bürgerlichen Parteien CDU und FDP „zuhause“ sind.
CDU und FDP verweisen auf die gleiche Regelung im Bund
Das soll aber nicht der Hauptgrund sein, warum die SPD gegen diese Änderungen klagen wird, sowohl gegen die Abschaffung der OB-Stichwahl, als auch die Ermittlung der Einwohnerzahl in den Wahlbezirken: „Wir sind prinzipiell dagegen, denn das passt nicht zur Präambel der Landesverfassung, in der es ja heißt, Freiheit, Gerechtigkeit und Wohlstand für alle zu schaffen und nicht nur für Deutsche oder EU-Ausländer“, sagt der Düsseldorfer SPD-Landtagsabgeordnete Markus Weske.