Karneval „Elly sucht den Super-Jeck“: Neue Kostüme für das Amazonenkorps

Düsseldorf · Wochenlang haben Schüler der Elly-Heuss-Knapp-Schule an ihren Entwürfen gearbeitet. Die werden nun verlost.

 Das Kostüm „Zuckerwatten Stute“ hat Vanessa Meister entworfen, Alina Antochshuk (l.) trägt es. Rechts im Bild: Milina Laux als „Wonder-Alice“.

Das Kostüm „Zuckerwatten Stute“ hat Vanessa Meister entworfen, Alina Antochshuk (l.) trägt es. Rechts im Bild: Milina Laux als „Wonder-Alice“.

Foto: Frederike Grund

Jurymitglied „Bruce“ ist verliebt. Oder mit Zuckerwatte bestochen worden. Was auch immer der Grund für seine Verzauberung sein mag, es führt dazu, dass das Kostüm „Zuckerwatten Stute“ von Vanessa Meister während der Kostümübergabe an das Amazonenkorps Düsseldorf in den „Recall“ kommt. Pünktlich um 11.11 Uhr verwandelte sich die Aula der Elly-Heuss-Knapp-Schule zur wohl härtesten gespielten Castingshow Düsseldorfs: „Elly sucht den Super-Jeck“.

Bereits seit 30 Jahren entwerfen Schüler der Elly-Heuss-Knapp-Schule des Bildungsgangs Maßschneiderei Kostüme für das Amazonenkorps Düsseldorf. Diese verlosen wiederum die erhaltenen Kostüme zum traditionellen 63. Modetee am 20. Februar in einer Tombola.

 Das Kostüm „Bücherwurm“ hat Victoria Korte selbst designt und präsentiert es auch selber auf der Bühne vor der Jury.

Das Kostüm „Bücherwurm“ hat Victoria Korte selbst designt und präsentiert es auch selber auf der Bühne vor der Jury.

Foto: Frederike Grund

Seit Beginn des Schuljahres haben zahlreiche Schüler im Gestaltungsunterricht der Elly-Heuss-Knapp-Schule an den Kostümentwürfen gearbeitet. Dabei wurden zehn der Entwürfe durch das Amazonenkorps Düsseldorf ausgesucht und mit deren finanzieller Unterstützung realisiert. Klassen der Ober-, Mittel-, und Unterstufe konnten so durchschnittlich zwei Monate lang gemeinschaftlich aus den Entwürfen echte Kostüme nähen und dabei verschiedenste Materialien ausprobieren. Neben gängigen Stoffen kamen Kartendecks, Kordel, Federn, Planen und Metallketten zum Einsatz.

 Die Jury mit „Bruce, Sylvie und Dieter“ hatte zwar nichts zu entscheiden, geizte aber nicht mit Lob und Kritik.

Die Jury mit „Bruce, Sylvie und Dieter“ hatte zwar nichts zu entscheiden, geizte aber nicht mit Lob und Kritik.

Foto: Frederike Grund

„Dieter“ gefällt das Kostüm von Wonder-Alice nicht sonderlich

Alice, frisch aus dem Wunderland, hat weniger Glück als ihre Kostümkollegin. Ausgestattet mit passendem Hut und einem Rock aus Spielkarten, hat „Wonderalice“ – designt von Lucie-Josefine Kuhlmann – den Märzhasen vergessen und scheitert deshalb krachend am Urteil des zweiten fiktiven Jurymitgliedes „Dieter“. Was aber nicht weiter schlimm ist, denn die Auswahl der Kostüme wurde vorab bereits durch das Amazonenkorps getroffen.

 Im Vordergrund steht Anna Stirkens in Stephanie Petras Kostüm „Jecker Badespaß“. Dahinter: Franziska Kloos in ihrer eigenen Kreation „Döner for one“.

Im Vordergrund steht Anna Stirkens in Stephanie Petras Kostüm „Jecker Badespaß“. Dahinter: Franziska Kloos in ihrer eigenen Kreation „Döner for one“.

Foto: Frederike Grund

Victoria Korte, Model ihres selbst designten Kostüms „Bücherwurm“, präsentierte der Jury und dem Publikum ein Kleid aus Tüll, bedeckt von Buchseiten und Buchrücken. Und weil bei einem Bücherwurm der Wurm nicht fehlen darf, schlängelt sich um ihren Körper ein großer Stoffwurm, welcher ausgerechnet mitten im Casting beginnt, der Jury schlechte Witze zu erzählen.

Für Belustigung sorgt auch die Kandidatin mit dem „Döner for one“. Dessen Trägerin und Designerin Franziska Kloos legt auf der Bühne eine flotte Tanzeinlage ein. Die genähten Stofftomaten, die Zwiebeln und der Salat halten trotz Hüpferei. Härtetest bestanden.

Charlotte Wittler besucht die Maßschneidermittelstufe und trägt an diesem Morgen das Kostüm „Beauty Palace“, welches von Martinique Maxheimer designt wurde und eine Symbiose von Kosmetika und Menschen zeigt. Für Charlotte ist die Ausbildung zur Maßschneiderin die erste Ausbildung, für einige ihrer Klassenkameraden bereits die zweite. „Viele studieren später Modedesign“, sagt sie. Die Altersvarianz ist dabei hoch. Zwischen 16 und 40 Jahre alt sind die, meist weiblichen, Auszubildenden.

Von den Auszubildenden haben ebenfalls ein paar ihre Entwürfe eingereicht, die zwar nicht final zu Kostümen wurden, denen jedoch trotzdem eine Ehrung zuteil wurde. Nach der erfolgreichen Präsentation der Kostüme wurden so die sechs besten nicht realisierten Kostümentwürfe in einem internen Designerwettbewerb gekürt. Den ersten Platz belegte dabei Yulin Wan, die mit ihrem Entwurf „Carousel“ ihre Mitschüler überzeugte und den Geldpreis durch Schulleiter Ludger Traud entgegennehmen durfte.

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