Gericht Düsseldorfer Rentner attackierte Reiterin (17) und ihre Mutter: Bewährungstrafe

Düsseldorf · Der 83-Jährige wurde zu sechs Monaten Bewährungsstrafe verurteilt. Er spricht allerdings von einem Missverständnis.

 Rentner Lutz W. mit seinem Anwalt vor Gericht.

Rentner Lutz W. mit seinem Anwalt vor Gericht.

Foto: Barbara Kirchner

Weil er eine Reiterin (17) und ihre Mutter im Wald mit seinen Walking-Stöcken attackierte, wurde Lutz W. (83, Name geändert) zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Der Richter: „Es ist ein typischer Fall, wenn zwei unbescholtene Bürger in die Mühlen der Justiz geraten, weil zumindest einer der beiden überreagiert hat.“

Alles eben nur ein großer Irrtum. Der Rentner war im Wald unterwegs, als ihm die Reiterin und ihre Mutter mit einem Hund entgegen kam. In der Vergangenheit hatte Lutz W. bereits schlechte Erfahrungen mit einem Reiter gemacht. Deshalb zückte er sein Handy, um die Reiterin zu fotografieren. Schließlich war er der Meinung, dass hier Pferde auf dem Weg nicht erlaubt sind. Eine falsche Annahme, wie sich später herausstellte.

Die Mutter, die zu Fuß neben ihrer Tochter spazierte, überkam ein komisches Gefühl, als sie sah, dass ein alter Mann das Mädchen fotografierte. Deshalb versuchte sie, dem Mann im Gebüsch das Handy zu entreißen. Lutz W. bekam Panik und schlug um sich. Dabei traf er mit einem seiner Stöcke die Mutter, die fast über den Hund stolperte. Dann stieß er mit dem Stock gegen das Pferd. Das junge Mädchen war außer sich und schrie, so dass ein Jogger auf die Szene aufmerksam wurde und die Polizei rief.

Vor Gericht stritt der Rentner ab, mit den Stöcken um sich geschlagen zu haben. Die Mutter habe ihn angegriffen und aus dem Gebüsch gezerrt. Dabei sei seine Jacke zerrissen. Doch der Richter glaubte Mutter und Tochter. Letztere leidet bis heute unter dem Vorfall und traut sich nicht mehr allein auszureiten. BK

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