Spendenaktion Zwischen gutem Zweck und Abenteuer

Düsseldorf · Mit dem Rad wollen Niklas Lehnert und Tim Thesing nach Gibraltar fahren – 2800 Kilometer weit.  Damit wollen sie Spenden für das Kinderhilfezentrum sammeln. Scheitern ist keine Option für die beiden.

 Radeln für einen guten Zweck: Tim Thesing und Niklas Lehnert fahren mit dem Rad von Düsseldorf nach Gibraltar und sammeln Spenden fürs Kinderhilfezentrum.

Radeln für einen guten Zweck: Tim Thesing und Niklas Lehnert fahren mit dem Rad von Düsseldorf nach Gibraltar und sammeln Spenden fürs Kinderhilfezentrum.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

100 Kilometer am Tag - und das 28 Tage lang. Das haben sich Niklas Lehnert und Tim Thesing vorgenommen. Sie machen eine Spendenfahrt von Düsseldorf nach Gibraltar. Nachdem sie schon vor drei Jahren für den guten Zweck zu Fuß nach Rom gegangen sind, hatten sie jetzt Lust auf neue Abenteuer. Heute brechen sie zu ihrer ersten Etappe auf.

Und die ist lange geplant. Schon vor einem Jahr stand für die beiden 24-Jährigen fest, dass es eine neue Reise geben soll. Die fixe Idee war, bis nach Afrika zu fahren. Mit Gibraltar haben sich die Düsseldorfer dann aber den letzten Punkt vorher ausgesucht, den sie nur mit dem Fahrrad und ohne weitere Verkehrsmittel erreichen können. Sie hoffen, dass sie mit der Fahrt reichlich Spenden einsammeln werden.

„Die Kinder können Geld doch eigentlich immer brauchen“, sagt Niklas Lehnert. Daher kam die Idee, sich an die Stiftung des Kinderhilfezentrums in Düsseldorf zu wenden. Vorstand Michael Riemer sei sofort Feuer und Flamme gewesen, erinnert sich Lehnert. Jeder der Spenden möchte, kann das auf verschiedenen Wegen tun. Ein fester Betrag ist möglich, oder aber ein selbst bestimmtes Kilometergeld. „Manche haben schon gesagt: Kommt erstmal bis Frankreich, dann gebe ich was dazu“, sagt Tim Thesing. Als zusätzlichen Ansporn vielleicht.

Doch den brauchen die beiden eigentlich nicht. „Wir wollen es auf jeden Fall schaffen“, sagt Lehnert, der gerade mit seinem Lehramtsstudium mit den Fächern Sport und Biologie fertig geworden ist.

Und auch Tim Thesing, der Elektrotechnik studiert und nebenbei Turmspringer ist, bringt rein körperlich alles nötige mit, um eine so weite Strecke zurückzulegen. Nun hoffen sie, dass keine äußeren Umstände das Vorhaben stören - ein Unfall oder Sturz etwa.

Tim Thesing und Niklas Lehnert kennen sich noch aus Schulzeiten - sie haben gemeinsam Abitur gemacht. Danach hatte Lehnert die Idee mit der Wanderung nach Rom. „Mein Opa hat das einmal gemacht - und ich wollte es dann wiederholen“, sagt er. Dass Tim Thesing eine gute Begleitung wäre, habe er damals gleich gewusst. Jemand zuverlässigen brauche man, der die Belastung so einer Wanderung auch aushalten könne.

Trotzdem haben sie auch aus der letzten Reise gelernt. Damals haben sie noch in vorher gebuchten Unterkünften übernachtet, hätten also die vorher festgelegte Etappe immer schaffen müssen. Jeden Tag um 6 Uhr losgehen und bis 18 Uhr durchhalten – das sei zu viel gewesen. Auch jetzt haben sie sich die Strecke zurecht gelegt, allerdings schlafen sie diesmal im Zelt, das sei flexibler. Denn den Campingplatz müsse man nicht vorher buchen – und könne dann auch mal ein paar Kilometer mehr oder weniger fahren, je nach Verfassung.

Die Reise finanzieren Thesing und Lehnert selbst, so dass die Spendengelder komplett dahin gehen, wo sie landen sollen. Zwar hätten sie von so manchem Ausstatter ein wenig Unterstützung bekommen – die großen Fahrradtaschen etwa seien geliehen –, allerdings geben beide wohl am Ende an die 1000 Euro für Ausrüstung, Verpflegung und Übernachtung aus.

Rein sportlich haben sie sich nicht extra intensiv auf die Fahrt vorbereitet. Zwar haben beide mal etwas längere Strecken in der Umgebung ausprobiert, das aber ohne Gepäck. Auch seien sie nicht etwa die 100 Kilometer, die sie sich am Tag vornehmen, vorher ein paar Mal am Stück gefahren.

„Das würde für mich das Abenteuer ein bisschen verderben“, sagt Niklas Lehnert. Allerdings hätten sie mit erfahrenen Radfahrern gesprochen - und alle hätten bestätigt, dass 100 Kilometer am Tag zu schaffen seien.

Besonders freuen sich die beiden auf die großen Städte auf der Strecke. Ein Stop in Paris steht fest auf dem Plan, auch Barcelona und Malaga seien eingeplant. Einschließlich Besuch bei Freunden, die es mittlerweile nach Spanien verschlagen hat. Alles wird sorgfältig auf ihrer Facebook-Seite „Düsseldorf nach Gibraltar“ dokumentiert. Beide hoffen, dass wieder gut gespendet wird. Beim letzten Mal waren es immerhin 4600 Euro.

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